Donnerstag, 13. Juli 2017

So vieles

Ich könnte derzeit eigentlich jeden Tag posten, aber es fehlt die Zeit.

Auf der Farm gab es das erste ernsthafte "Federn sortieren" - ein Chick, hat sich die Federn färben lassen und stolziert auf der Chicken-Auktion auf und ab. Beim Gespräch kam ein "na für die Zeit wenn ich meinen eigenen Stall aufmachen darf" - man kann gespannt sein, ich nehme zwar keine Wetten an, gehe aber davon aus, dass sie sich bei nächster Gelegenheit vom Auktionator abgreifen lässt.

Wir kommen immer mehr an. Haben gerade die Strähne "weiße Ware" geht kaputt. Sie wird durch Edelstahl ersetzt. In ein paar Wochen feiern wir im engsten Kreis eine kleine "wir sind umgezogen, haben geheiratet, es ist schön, dass es Euch Herzensmenschen gibt-Party". Und obwohl es wirklich nur eine sehr enge, kleine Runde ist, drehe ich irgendwie hohl und meine ich müsste dies und das und das .....

Dann gibt es immer mal wieder Kunden aus der Hölle. Bei einem Kunden fahren wir jeden Tag vorbei, wenn der Kleine in den Kindergarten gebracht wird. Leider ist im Moment Sommer, ich hätte den Jungs der Silber/Blau KG wohl schlecht erklären können, dass ich es dem Kunden nur mollig warm machen wollte, aber gestern war meine kriminelle Energie sehr, sehr hoch ^^ - ich hab sie aber besiegt.

Und genau in solchen Momenten sieht man, wie unwichtig doch solch blöde Eierabenehmer sind, wenn man mit so einem Hals mit jemandem spricht, der einen echten Scheisstag hatte. Jemandem der alles tut um es den Erzeugern recht zu machen, sein Leben umkrempelt um sie vor der Legebatterie und Schlachtbank vorläufig zu bewahren und dann so dermaßen schlimm behandelt wird, dass mir die Tränen, allein bei den Beschreibungen der aktuellen Umstände, in den den Augen standen.

Wieder einmal bin ich froh, dass ich in diese Situation niemals kommen werde, das ich, sollte irgendwann ein Anruf erfolgen mit "kümmer dich um" sagen kann "sie haben sich verwählt, ich kenne sie nicht".

Selbst wenn der Anruf oder wie damals der Besuch der KG blau/silber kommt um mich darüber zu informieren, dass auch der zweite Teil verscharrt werden kann, wird ein "müssen sie sich an jemand anderen wenden, nicht meine Verantwortung" ausreichen.

Diese Erzeuger haben bei mir genug angerichtet umso mehr freue ich mich, wenn ich sehe das es Menschen gibt, bei denen es anders läuft, die ihre Küken schützen, behüten, respektvoll und warm aufziehen. Deren Küken einen tollen Umgang mit ihren Erzeugern haben voller Respekt und wie Helma in einem anderen Zusammenhang gerade geschrieben hat Authentizität. Und ebenso wie mich das freut, zieht mich dann auch die "schwarze Seite" runter, wenn Menschen die ich mag mir erzählen was diese Erzeuger sich gerade live "erlauben".

Samstag, 1. Juli 2017

Die Zeit fliegt

2 Monate im Chickenstall und ich bin immer noch zufrieden und glücklich mit meiner Entscheidung.

Das Lyrik-Chick machte einige Sorgen und kurzfristig sah es so aus, als wäre die Legekapazität am Ende und es müsse den Weg des Suppenhuhns gehen.

Der Gedanke fiel mir nicht leicht und die Tatsache, dass evtl. doch eine Vogelinfektion für die hängenden Flügel verantwortlich war, ermöglichte eine Topffrist von 2 Wochen in denen es sich dann auch erholte. So gackerten die Chicks also fröhlich vor sich hin. Wurden pünktlich in den Stall gescheucht und konnten auch morgens lange nach dem ersten Hahnenschrei erscheinen.

Einer der Jung-Ganter wurde von einer anderen Chickenfarm abgeworben und nahm an. Als Ganterich an vierter Stelle, das Angebot für den Job als Alpha-Ganter mit eigenem Gänsestall bei Spezialfutter hätte ich an seiner Stelle auch angenommen. Auch wenn es evtl. noch etwas zu früh für ihn ist, aber er wird das rocken.

Nun haben wir etwas umgestellt und  anstelle des Jung-Ganters wird unsere kleine Farm nun durch eine Möwe, genauer einen Möwerich ergänzt. Jung-Möwe, gerade mal flügge, aber kann schon Flugkunststücke als ob es schon 30 Jahre fliegt.

14 Tage war redChicken auf der Erholungsfarm und lies sich die Federn von der Sonne und dem Meer sortieren. Lyrik- und Foto-Chicken haben sich die Eierlegerei gerecht verteilt sodass, sie entspannt legten, immer pünktlich aus der Farm kamen und dennoch viel Zeit zum Gaggern und Hähne bestaunen gab.

Aufgrund von vielen Umständen haben Herr Gold und ich die letzten Wochenenden im Home Office gewerkelt, aber auch das war sehr entspannt und in Ordnung, sodass wir unter der Woche unsere Abwesenheit von Zuhause auch wieder senken konnten.

Soweit zur Farm und meinen Chicks.

Auch bei mir kehrt etwas Ruhe ein, sodass ich so langsam den Bereich aufbaue für den ich eigentlich da bin.

Nebenher habe ich mal wieder Spaß mit den Gutachtern aber dazu dann in den nächsten Tagen mehr.