Montag, 30. September 2013

Feststellung

Wenn man was hat, was man dann doch nicht hat, fühlt man sich als ob man mit großem Hunger vor dem prall gefüllten, offenen Kühlschrank steht, aber leider nicht an die Leckereien kommt, weil eine Panzerglasscheibe dazwischen ist.

Ziemlich ausgehungert und damit unbefriedigt ist also dann der Zustand. Wobei mir persönlich dann bewusstes fasten extrem viel lieber ist.




Mittwoch, 25. September 2013

Und dann war da noch,



vor dem Urlaub das Treffen mit Mr. Ho.T. Kurzweilig, lustig, ernst, keine Schmetterlinge aber der Wunsch von beiden Seiten sich erneut zu treffen.

Auch das zweite Treffen war kurzweilig, lustig, ernst, ohne Schmetterlinge aber dennoch mit sehr viel Gefühl.

Ich weiß woran ich bin, er weiß woran er ist, ist nicht abgeneigt Herrn U. kennenzulernen. Es wird für mich auf lange Zeit kein Trio mehr geben, nicht in der Form wie wir es bis genau heute vor 364 Tagen hatten.

Das kann ich nicht, will ich nicht aber dazu an anderer Stelle mehr.

Zurück zu Mr. Ho.T. groß (in jeder Hinsicht), muskulös, auf mitte 40 zugehend und eine Ausstrahlung die mich ganz weich werden lässt. Es ist schön zwischendurch einfach fallen zu können.

Meine lang weggeschobenen dienenden Anteile packt er gerade vorsichtig aus. Wie dünnes Porzellan, prüft es, testet es und wendet sich dann dem nächsten Teil zu.

Manches was er da auswickelt ist für mich vertraut, ungewohnt und verschiedenes so neu, dass ich mir sicher bin, das noch nie gesehen zu haben.

Wie der (gemeinsame) Weg aussehen wird, wie lange wir diesen gehen, inwiefern er intensiviert wird, wird sich zeigen.

Aber es fühlt sich trotz allem gut an.

Sonntag, 22. September 2013

Ich habe die Wahl

viele Menschen kämpfen dafür und würden einiges dafür geben frei wählen zu dürfen. In vielerlei HInsicht aber heute geht es wirklich nur um Politik.

Herr U. und ich waren gerade wählen, wie immer im gleichen Wahllokal, wie immer in der Grundschule des Ortsteils und wie immer im letzten Klassenzimmer am Gangende (ob die Zuordnung etwas mit dem Beliebtheitsgebiet des Ortsteils zu tun hat? - ein Schelm...).


Goldstückstadt hat gestern über Radio und Zeitung verkünden lassen, dass man in diesem Jahr genug Wahlhelfer zur Verfügung hat und nicht auf städtische Angestellte zurückgreifen muss. 

All die Jahre, in denen wir gemeinsam wählen gehen, sind immer die gleichen Wahlhelfer anwesend. Dieses Jahr nicht. 

Irgendwie bekommt mich ein komisches Gefühl als ich das Klassenzimmer betrete. Ob es an dem seltsamen Geruch liegt? Neben der Urne sitzt ein Pärchen. Die Dusche haben die zwei sicher schon seit 4 Wochen nicht mehr gesehen. Er lehnt auf dem Kinderstuhl zurück und streckt seinen Bauch raus, als habe er gerade mit Al Bundy gewettet wer es besser kann, fehlt nur noch der Griff an die Eier. 

Sie blöckt uns an "DA LANG" und zeigt auf ihre "Kollegen".

Eine schlanke, gepflegte Frau sitzt vor den Wahlscheinen, während ein "älterer Herr" (mit gutem Willen, geschätzte 85) die Wahllisten sein Eigen nennt und gleich als LV(Listenverwalter) erwähnt wird.

"Guten Tag" hatten wir bereits beim Eintreten gesagt, auch wenn es keiner erwidert hat. 

Herr U. überreicht der jungen Frau den Wahlschein und dann passiert folgendes:

Sie: Nummer 345, Herr U.X.

LV:Nummer 745 - beginnt hektisch in der Liste zu blättern

Sie leicht genervt: Nein Nummer 345, Herr U. X. 

LV: Ah 345 - blättert zurück - 745 haben wir ja auch gar nicht und schaut dabei Herrn U. an

Sie: Genau 345 Herr U. X. 

LV: Ja, da Frau U. P. X Nummer 345

Sie: Herr U. P. X die Nummer stimmt (sehr genervt)

LV: Schaut wieder Herrn U an - schaut auf den Wahlzettel

Herr U. ist bereits auf dem Weg zur Wahlkabine

LV: 745 - Frau U. P. X.  sie müssen nochmal zurück kommen, da stimmt was nicht mit Ihrer Wahlbenachrichtigung, da steht Herr U. P. X drauf und die Nummer stimmt auch nicht. 

Ich schaue die Wahlhelferin fragend an, reiche ihr meinen Schein. 

Sie: Nummer 346, Frau Gold I. 

LV: aha die wohnen zusammen die Frau U. P. X und die hier. 

Herr U. hat seinen Zettel in die Urne geworfen, ich mache meine Kreuze und wir verschwinden so schnell wie möglich. 

Auf dem Weg nach draussen sehen wir in die anderen Räume, überall sitzen Herren die noch älter sein dürften wie unser LV. Ob die städtischen Altersheime heute morgen einen Ausflug organisiert haben? 

Ich habe die letzten 6 Jahre immer den Wahlhelfer gemacht, heute hatte ich keine Lust und ich bin um ehrlich zu sein froh darüber. Wäre ich mit solch einem Herrn im Team ich wäre anschließend in der JVA..

Freitag, 20. September 2013

Ich bin dann mal da und schon wieder weg

14 Tage Sonne, noch mehr Sonne, Strand, Sand, Meer, gutes Essen, einen Mann an der Seite mit dem ich lachen, weinen und feiern kann, das war die Zeit bis Dienstag.

Nachdem ich jetzt 2 Tage gearbeitet habe und dabei den ersten Feierabend in sehr angenehmer Gesellschaft verbringen durfte, setze ich mich jetzt gleich ins Auto und fahre gen Süden.

Das Städtle beherbergt seit gestern schon Herrn U. mal schauen wie lange wir bleiben. Spätestens Sonntag um 17.30 müssen wir zurück sein, denn wer nicht wählt, wählt in vielerlei Hinsicht auch.

Gehabt Euch wohl und ein schönes Wochenende.

Montag, 2. September 2013

Schlaflos

Ich kenne es ja, das ich im Stress entweder nur schlafe oder eben mir die Nächte um die Ohren haue.

In den letzten Tagen bin ich, egal wann ich ins Bett gehe, spätestens um halb fünf wach. Zwischendurch dann noch wirklich unangenehme Traumereignisse, aber das geht vorüber.

Wenn ich dann so wie heute morgen ausschlafen kann ist es ja nicht so schlimm. Ich geh dann einfach eine oder zwei Stunden später wieder ins Bett und schlafe weiter.

Heute habe ich dann die Rechnung ohne diese Geräte gemacht.

Nein, nicht vor dem Haus, nicht in der Nachbarschaft, direkt unter unserem Schlafzimmer um PUNKT SIEBEN UHR!

Hachja...

Sonntag, 1. September 2013

Diagnosen

Wir kennen uns jetzt seit vielen Jahren. Mal ist der Kontakt sehr eng, dann wieder hören wir lange Zeit nichts voneinander um dann dort anzuknüpfen wo wir das letzte mal aufgehört haben.

Wir wissen alles voneinander. Kennen das Leben und alles was damit zusammen hängt, sie von mir, ich von ihr.

Bei unserem letzten Treffen sprachen wir über ihre weit zurückliegende Vergangenheit. Irgendwas musste wohl raus und ich hörte zu.

Schizophrene Depressionen, Posttraumatische Belastungsstörungen, mittelgradige Depressionen und schwere Depressionen und damit verbunden Suizid Gefährdung  wurden ihr in den letzten 20 Jahren von unterschiedlichen Therapeuten attestiert.  Ich nehme sie wahr, sehe sie, und frage mich als sie erzählt, ob man sie bisher nur nie richtig erkannt hat?

Ist sie vielleicht auch ein System, das in den Situationen, in denen es Hilfe bei den Therapeuten annimmt nur sehr gut ein Außen vorweisen kann? Ich kenne sie so unterschiedlich, so vielfältig und oft macht es den Anschein, dass sie gar nicht weiß wovon ihr erzählt wird, wenn es mal wieder besonders ausgelassen in den vorherigen Tagen war oder aber sehr schwer.

Ich mag sie, komme mit all ihren Facetten klar, aber ihre Umwelt, besonders im Beruf sieht sie nicht so. Immer wieder kommt es zu Schwierigkeiten, immer wieder ist sie am Boden zerstört, weil man ihr nachsagt sie sei hin und wieder ganz anders und dann könnte man denken sie habe eine eineiige Zwillingsschwester. Ist sie doch schizophren?

Aber was würde diese Diagnose ändern? Würde sie etwas ändern?

Sie lacht, als ich sie frage ob sie immer noch eine Therapie in Anspruch nimmt und antwortet "Was sie da soll? Die Therapeuten die sie bisher getroffen habe, wären alle labiler als sie und würden doch nur leiden, wenn sie ihnen von der Vergangenheit erzählt. Was sie nicht gebrauchen kann sind Menschen, die für sie mitleiden oder mehrleiden - es geht nicht um leiden."

5 Minuten nach diesem Gespräch sitzen wir in einer Eisdiele, unterhalten uns über ganz andere Themen und ich habe das Gefühl ein junges Mädchen sitzt vor mir, erzählt mir von ihrer ersten großen Liebe und albert, nichts ist mehr zu sehen von der Frau, die vorhin noch so verletzt von Dingen berichtet hat, die so lange zurück liegen und die sie bis ins Detail erzählt, als seien sie vor 10 Minuten passiert.

Ja vielleicht ist es Küchenpsychologie aber mit ihrer Vergangenheit wäre es wohl wahrscheinlich, dass die Lösung darin liegt, dass sich diese Therapeuten aufgrund von fehlender Erfahrung in der Thematik getäuscht haben. Aber würde ihr eine andere Therapieform und ein erkennen ihrer Persönlichkeit weiterhelfen?

Immer wieder habe ich den Eindruck, dass sie unglücklich ist und nach etwas sucht das nur sie finden kann und dann wieder denke ich, ich spinne, so ausgeglichen und ruhig, stark und umschauend wie sie ist. Wahrscheinlich sind es nur bunte Facetten ihrer Persönlichkeit...