Freitag, 30. Oktober 2015

Nichts ist wie es war und doch bleibt alles gleich

Lange nichts geschrieben, Herr V. macht sich schon Sorgen, weil ich so still geworden bin, auch auf anderen Kanälen.

Es hat sich viel bewegt. In den letzten Monaten habe ich viel gelernt, viel gesehen und oftmals vor einem Haufen voller Emotionen, Gedanken und vermeintlichem Wissen gestanden und wollte einfach nur weglaufen. Nicht hinschauen, die Zeit etwas zurück drehen und zum "unbedarften" Leben zurückkehren.

Aber die Geister, die man ruft, wird man nicht los, es sei denn man stellt sich ihnen und hört zu was sie einem zu sagen haben.

Irgendein Kopf sagte mal, dass man für die Verarbeitung einer fehlgelaufenen Beziehung so lange benötigt wie die Beziehung angedauert hat, andere sprechen von der Hälfte und wieder andere Quellen von der doppelten Zeit. Wahrscheinlich spielt dann der individuelle Faktor noch eine zusätzliche Rolle. Aber es ist wohl vermessen zu denken, dass man, in dem Fall ich, für dieses Projekt (nein keine zerrüttete Beziehung) nur ein zehntel bennötigt.

Dennoch habe ich innerhalb von kurzer Zeit sehr viel mehr bearbeitet als es die "Norm" ist, aber ich war ja auch irgendwie noch nie wirklich in der Norm.

Durch diese Arbeit hat sich viel verändert und vieles was bis vor einiger Zeit für mich "normal" war, ist nun durchleuchtet, anders reflektiert und hat eine neue Kategorie. Muster sind erkennbar, erlernbar, veränderbar sofern man sie erkennt und den Willen hat, die Notwendigkeit für sich sieht, diese anzugehen.

Es entsteht ein neuer Fluss und aus diesem entstehen neue Flussbetten an deren Ränder junge Pflanzen wachsen, das Leben geht weiter und es scheint als ob es voller Kraft und Blüte ist.

Doch dann kommt eine Nachricht, die so ziemlich alles an erarbeiteten Dingen umwirft, die Pflanzen ummäht und das zarte grün in braunen Morast verwandelt auf dem, so scheint es, nichts mehr wächst. Das Gefühl alles bleibt gleich und wofür die Arbeit wenn dann doch wieder alles eingeht stellt sich und irgendwo singt die leise Stimme des Optimismus "nichts ist wie es war und es bleibt nicht alles gleich".

Es ist ein hoch und runter und ein kommen und gehen, aber solange die Bewegung bleibt wird auch das Ufer wieder durch Pflanzen verschönert werden.

Tut mir leid, dass ich Euch nicht mit irgendwelchen Lustigen Themen erheitern kann, dennoch ein schönes Wochenende und der Gedanke: Alles wird am Ende gut, ist es nicht gut, ist es noch nicht das Ende...

Donnerstag, 8. Oktober 2015

Die Frau mit dem gleichen Nachnamen

Gibt es ja oft. Wieviele Müller, Schmitze, Meiers usw. gibt es, also nichts ungewöhnliches.

Doch in diesem Fall eher selten. Ich nenne die Frau mit dem gleichen Nachnamen jetzt einfach Frau Sonnenschein. Sie mag die Sonne, schafft es immer wieder mich zum Lachen zu bringen und doch teilt sie auch die ernsten Momente mit mir und lässt mich immer ganz ich sein (was schon eine ziemliche Herausforderung ist - glaube ich)  Aber wer ist das eigentlich. 

Frau Sonnenscheins Mutter hat mich von dem Tag, an dem sie von meiner Existenz erfuhr, an nicht gemocht um nicht zu sagen gehasst. Der Vater Sonnenschein mochte mich auch nicht wirklich, aber er konnte besser damit umgehen und irgendwie war er dem Universum auch dankbar, dass es mich hervor zauberte. 

Frau Sonnenschein erfuhr vor ziemlich genau 17 Jahren und 4 Monaten von meiner  Existenz und nahm diese einfach so hin, was kümmert eine Sonne auch irgend so ein entfernter Planet.

Ich hatte mit ihrer Umlaufbahn Berührungspunkte durch den Herrn Sonnenschein, aber dieser berichtete davon, dass er die Sonnenschein Galaxy verlassen hätte und nur noch hin und wieder dort kometenhaft vorbei rauschen würde.

Die Mondaufgänge zogen durchs Land und dann kam der Tag, an dem Herr Sonnenschein beschloss wie ein Komet in meiner Galaxy einzuschlagen. Es blitzte bei ihm, mich traf eigentlich eher der Donnerschlag, aber und da wurde mir (zumindest im Nachhinein) massiv bewusst, ich konnte schon immer schlecht nein sagen, wenn es um mich ging. Herr Ex-Sonnenschein wechselte also die Galaxy und ehelichte mich ein knappes Jahr nach seiner formalen Trennung von Frau Sonnenschein.

Kurze Zeit, nachdem er aus der Sonnenschein Galaxy kam, kreutzen sich die Umlaufbahnen von Frau Sonnenschein und mir. Sie war mir keineswegs gut gesonnen, ich konnte es nicht verstehen, denn es war doch schon längst vorbei. Das dieses "längst vorbei" nicht stimmte und einiges andere auch nicht, sollte ich erst später erfahren. Aber zum Wohl der Ableger von den Verwandschaftsplaneten der Sonnenscheingalaxy beschlossen Frau Sonnenschein und ich uns zu treffen und stellten an diesem Nachmittag fest, dass wir sehr viel gemeinsam haben und aus diesem Nachmittag wurden regelmässige Treffen.

Mutter und Vater Sonnenschein änderten ihre Meinung und ich bin dankbar, dass sie mich, in ihre Familie aufgenommen haben. Herr Ex-Sonnenschein wurde zu Herrn Gold und auch schon bald wurde er von mir geext und musste meine Galaxy verlassen.

Immer noch besuchte ich die Sonnenscheins, hatte ständigen Kontakt zu Frau Sonnenschein, als Herr Gold irgendwann in meiner Galaxy auftauchte fuhren wir gemeinsam zu den Sonnenscheins und auch er wurde wie ein Sohn aufgenommen. Leider sind Mutter und Vater Sonnenschein in den letzten Jahren gestorben. Zwei wunderbare Menschen die leider viel zu früh gehen mussten.

Der Kontakt zu Frau Sonnenschein ist allerdings ungebrochen und heute in 10 Wochen fahren wir endlich zusammen in den Urlaub. Herr Gold, Frau Sonnenschein und ich freuen uns wahnsinnig.

So Nähkästchen zu ;)