Freitag, 28. Juni 2013

Storyboard - Teil VI

Neugierig versucht sie an Christian vorbei zu schauen. Doch er hält ihre Hand so, dass er sie etwas zurück drückt, sie möchte sich aus seinem Griff lösen, doch sobald sie es versucht erhöht er den Druck. Seine linke Hand schiebt den Vorhang, vor dem sie stehen, noch ein Stück  zur Seite, dahinter ist eine Tür, deren Griff er nun runterdrückt. Katja steht genau hinter ihm.

Ein leichter Luftzug streicht ihr Gesicht, es riecht nach Kerzenrauch und Streichhölzern. Deswegen war er vorhin, als Markus klingelte nicht im Büro, er hatte hier Kerzen angezündet?  Christian zieht sie neben sich, sie stehen mitten in einem großen Raum. Er ist komplett abgedunkelt, nur die Kerzen, die an vier Stellen im Raum verteilt sind, geben ein warmes sattes Licht ab.

Schau Dich in Ruhe um und wenn Du Fragen hast, nur zu

Sie dreht langsam ihren Kopf, nichts was sie hier sieht hat sie an anderer Stelle nicht auch schon mal gesehen. Aber die Raumaufteilung ist interessant, praktisch und bei der Betrachtung verschiedener Gegenstände spürt sie ein leichtes Kribbeln. Sie dreht sich etwas nach rechts, um auch dort alles anschauen zu können. Überall ist die Liebe zum Detail in den Dekorationen zu sehen. An einer Stelle eine Fotografie auf Leinwand, an anderen Stellen frische Schnittblumen, Kerzen und so vieles mehr, man merkt schon beim Betreten der Agentur, dass hier gelebt wird, was an anderer Stelle reiner Kommerz ist. 

Hier ist alles mit so viel Geschmack eingerichtet“ spricht sie vor sich hin, als würde sie laut denken. 

Noch immer hält Christian ihre Hand. Sie dreht sich um und zieht dabei ihre Hand mit festem Zug aus seinem Griff, geht an ihm vorbei um auch die andere Seite des Raumes genau zu betrachten. Wie in einem gut sortierten Geschäft hängen hier die Werkzeuge ordentlich nebeneinander. Sie sind sortiert nach Größe, Breite, Material und Einsatzbereich. Sie geht näher an das Regal, das links neben ihr steht. Auf Glasböden liegen unterschiedlichste Kugeln. Fasziniert stellt sie fest, dass diese in kleinen Vertiefungen liegen, die wohl speziell dafür eingeschliffen wurden. Sie nimmt eine Kugel heraus und fährt mit ihrem Zeigefinger über die Ablagefläche, bevor sie die Kugel wieder vorsichtig an ihren Platz legt.

Neben dem Regal an der Wand hängen unterschiedlichste Gerten, eine Reiterin würde hier wahrscheinlich vor entzücken laut aufschreien. Katja mag diese langen harten Geräte nicht, sie wendet sich abrupt ab, das Gefühl, dass diese Werkzeuge schon beim Anblick in ihr verursachen ist unangenehm. Schon oft hat Tom sie eingesetzt. Ganz gleich ob er sie dabei nur leicht oder auch strafend getroffen hat, wenn eine Gerte sie trifft, ist einzig und allein das Gefühl den Schmerz für ihn anzunehmen und ihn dadurch zu erfreuen, der Grund dafür auszuhalten. 

Christian beobachtet sie: Neugierig schaut sie sich um. Registriert und vergisst dabei die Umwelt. Er bewegt sich langsam auf sie zu. Sie scheint in Gedanken weit weg zu sein. Den schwarzen Baumwollsack in seinen Händen, hat er nachdem sie sich von ihm gelöst hat, gegriffen. Er schaut über seine Schulter, Markus nickt ihm zu, er ist bereit. 

„KATINKA!

wie erwartet dreht sie sich erschrocken um, aber sie hat keine Chance, sieht nur noch wie der Bauwollsack über ihren Kopf gestülpt wird. Mit geübtem Griff packt Christian ihren Oberkörper dreht sie um, zieht den Sack am Hals zu, während Markus der gleichzeitig dazu gesprungen ist, ihre Arme packt und vor ihrem Körper hält. 

Sie ist wie versteinert. Tom wird bald hier sein und dann ist alles gut, schießt es ihr durch den Kopf. Die werden ihr blaues Wunder…OH NEIN …erst jetzt begreift sie warum er sie KATINKA genannt hat. Also passiert das alles hier auf Toms Wunsch? Würde er ihr das antun? Zwei Männern ausliefern, die dazu noch ihre zukünftigen Arbeitgeber sein sollen? 

Der Griff an ihren Armen lockert sich „Wenn Du Dich bewegst wird es sehr weh tun, also bleib ruhig stehen“, die tiefe Stimme von Markus, fast wirkt sie beruhigend auf Katja. Sie spürt das beide Männer sehr nah vor und hinter ihr stehen. Sie wechseln die Positionen, nun steht Markus hinter ihr, greift um ihre Taille und zieht sie ganz nah an sich. Er legt seinen Kopf auf ihre Schulter und spricht ihr ins Ohr, während seine Hände die ihren fest auf ihre Brust pressen.

„Tom hat uns gebeten dir den Job als Telefonistin anzubieten, aber nachdem wir Tom erklärt haben, dass keine der Frauen, die hier arbeitet nur als Telefonistin arbeitet hat er gerne eingewilligt, dass du auch für andere Dienste zur Verfügung stehen wirst. 


Das ist also auch der Wunsch deines Herrn dem du folgen wirst. Wir haben die letzten male, als Tom dich im K11 gezeigt hat unter den Zuschauern gesessen, daher freuen wir uns also dich als aktive Mitarbeiterin hier begrüßen zu dürfen.


Tom wird, wie abgesprochen, heute gegen 23.00 Uhr ankommen, bis dahin haben wir jetzt noch gut 4 Stunden Zeit um festzustellen zu welchen Arbeiten du dich eignest, also fangen wir an.“

Sein letztes Wort ist noch nicht richtig bei Katinka angekommen, als…




Donnerstag, 27. Juni 2013

Gekauft

Herr U. und Frau Gold sind stolze Besitzer eines fast neuen Autos.

Nicht nur, das es ein Cabrio ist. Wunderschön schwarz-metallic, nein es wurde am Geburtstag von Frau Gold das erste mal zugelassen.

Seit dem ist es nur durch einen älteren, nichtrauchenden Herren gefahren worden, bestens gepflegt und es hat gaaaanz viel SchnickSchnack.

Am Dienstag kann ich es abholen. Er braucht noch einen Namen, mein neuer Flitzer mit dem Sportmodus, der Sitzheizung und der Klimaanlage.

Damit geht die Ära der Familienkutsche zu Ende. Wir haben ihn vor etwas weniger als 6 Jahren gekauft, er war uns ein wirklich treuer und zuverlässiger Begleiter, Hundekorb und Gefährt in dieser Zeit, doch jetzt wo der Dicke nicht mehr lebt, hat er seinen Dienst bei uns getan. Er kommt sicher in gute Hände, wird vorher nochmal einer kleinen Schönheitsoperation unterzogen und dann seinem neuen Besitzer sicher ebenfalls viel Freude bereiten.

Jetzt muss nur noch der Sommer richtig anfangen, damit Frau Gold mit dem neuen in den Endless Summer fahren kann.




Storyboard - Der neue Job V

Es klingelt. Katinka schaut auf den Bildschirm und sieht einen Mann der direkt in die Kamera schaut.




Soll sie öffnen? Wo ist Christian?

Es klingelt wieder, warum gibt es hier keine Gegensprechanlage?

"Katja, mach auf, das wird Markus sein" Christian kommt rein, schaut auf den Bildschirm "das ist Markus, nun los geh, mach ihm auf, er hat wieder seinen Schlüssel vergessen".

Sie geht schnell zur Tür, hört die Schritte im Hausflur und öffnet.

"Kannst Du mir mal sagen, warum das so lange gedauert hat? Weißt Du nicht was sich gehört?" 

Katja steht wie versteinert vor Markus. Er ähnelt  Christian, ist leger gekleidet, die Kapuze hat er im Flur schon runter gezogen, er riecht nach Boss Orange, ist gut 2m groß und absolut durchtrainiert.  Sein Blick ist kalt.

"Willst Du hier Wurzeln schlagen?" Unsanft schiebt er sie zur Seite, geht an ihr vorbei "Chris, was ist das denn für eine Schlampe? Wo hast Du die aufgegriffen und wo ist Toms Katja? 

Katja schließt die Tür und geht zögernd hinter ihm her. Er geht in das Büro. "Das war wohl ein schlechter erster Eindruck" denkt sie bei sich als sie ebenfalls das Büro betritt.

Christian sitzt am Schreibtisch, Markus hat sich auf den Stuhl gesetzt, auf dem sie eben noch saß, unschlüssig schaut sie einen Moment zwischen den beiden Männern hin und her, greift nach ihrer Kaffeetasse und setzt sich an den Esstisch. Die beiden unterhalten sich und nehmen von ihr anscheinend keine Notiz. Ein Blick auf die Uhr, 18.14 Uhr, sie hätte sich ein Buch mitnehmen sollen, anderseits ist es interessant was die zwei sich erzählen. Markus war anscheinend den Tag über in einer anderen Agentur und plant mit dem Besitzer dort eine gemeinsame Veranstaltung.  

"Die Nacht der Rosen, wird eine geile Partyveranstaltung Du wirst sehen Chris. Also wo ist jetzt Toms Katja? Und wer ist das???" Markus blickt auf Katja bei seinen letzten Worten als sei sie ein räudiger Straßenköter.


"Das ist Toms Katja, sie hat Dir nicht aufgemacht, weil sie nicht wusste wer Du bist und sie alleine hier war. Ich war hinten im Studio 1 und habe noch etwas vorbereitet. Wenn Du möchtest können wir ihr gleich gemeinsam die einzelnen Räume zeigen. Ich mache das aber auch gerne alleine. Über Tag war hier zuviel Unruhe und nun sei nicht so hart zu ihr, sie wird schon ganz unsicher, schau sie Dir an". 

Sie merkt wie sie rot wird. Die Art und Weise wie Christian über sie spricht, verunsichert. Sie ist doch im Raum, wieso stellt er sie nicht richtig vor, redet von ihr als sei sie nicht anwesend.

Sie spürt Markus Blick, wagt aber nicht ihren Kopf zu heben, er soll nicht sehen das sie immer noch rot ist. Wie sehr sie das hasst, immer dieser rote Kopf. Peinlich. "Schau mich an Katja"  fast zärtlich klingen diese Worte an ihrem Ohr, sie schluckt, atmet tief ein und schaut Markus in die Augen. Was für ein Blick, er scheint einmal tief durch sie hindurch zu gehen.

"Entschuldige, das konnte ich ja vorhin nicht wissen, aber ich bin nun mal leicht impulsiv, mach Dir nichts daraus, ich meine es selten wirklich so wie es sich anhört, außer, aber ach das wirst Du noch früh genug merken. So Chris, wollen wir nicht erst etwas zu Essen bestellen, bevor wir Katja mal die Agentur zeigen? Katja ißt ja gerne Fisch wie Tom erzählt hat, also lass uns beim Italiener was bestellen." 

Sie schweigt. Nein sie ißt nicht gerne Fisch, aber wenn Tom das gesagt hat und sie eingeladen ist, wäre es unhöflich, zu widersprechen. Vielleicht hat sie ja Glück und er bestellt Seeteufel oder eine eine Fischplatte, dann wird sicher auch etwas für ihren Geschmack dabei sein. Er greift zum Telefon 

"Q. Vadis to, hallo, wir hätten gerne für vier Personen die Fischplatte ala Casa, Beilagen wie immer, zwei Flaschen Gavi, ach nein drei Flaschen, gut gekühlt. Nein keine Vorspeise, aber als Nachspeise bitte wie immer die Zabaione, ja auch für vier Personen....ja bitte liefern...ja klingeln wie immer...Wann liefert ihr?...Ok, das passt. Bis nachher."

Er hat eine angenehm warme, tiefe Stimme. Katja hat für einen Moment die Augen geschlossen, sie ist es nicht mehr gewohnt, den ganzen Tag Menschen um sich zu haben. 

"Katinka" sie schreckt auf, warum nennt Christian sie so? Warum hat Tom ihm ihren Spitznamen verraten? Christian ist aufgestanden, steht ganz nah vor ihr, schaut auf sie herab, reicht ihr die Hand "Komm ich zeig Dir nun die anderen Räume" Sie greift seine Hand und steht auf. Markus grinst sie breit an, "K a t i n k a, ein schöner Name." Sie schaut ihn erschrocken an, doch noch bevor sie etwas sagen kann, zieht Christian sie sanft aus dem Raum in den Flur, sie schaut noch mal zurück und sieht Markus aufstehen.

Der Flur ist dunkel, unsicher folgt sie Christian, der ihre Hand nicht los lässt.



Mittwoch, 26. Juni 2013

Storyboard - Der neue Job IV



"Das sind Kontaktlinsen, wir haben nicht so grüne Augen", Katja erwidert das Lächeln von Firi und wird dabei rot. Das man ihr aber auch immer alle Gedanken aus dem Gesicht ablesen kann, hoffentlich wird das irgendwann besser.

Die zwei Frauen packen Lebensmittel in den Kühlschrank unterhalten sich über den gestrigen Tag mit Christian, während Katja aufmerksam das Bild auf ihrem Bildschirm betrachtet. Schon drei mal hat ein Mann auf die Klingel geschaut, und kurz bevor er geklingelt hat, ist er wieder gegangen. Seine Finger hatte schon den Klingelknopf berührt. Das sieht sie von hier ganz genau. Ihr selber ist die Kamera, als sie vor der Tür stand, gar nicht aufgefallen.  

Simone kommt zurück, begrüsst die zwei anderen Frauen, setzt sich wieder neben Katja und schaut auf den Bildschirm. "Da kommt Herr M. für Firi. Komm Katja, bei Herrn M. kann ich Dir zeigen wie wir unsere Kunden in Empfang nehmen. Der ist nett und hat für neue Kolleginnen immer ein freundliches Wort. Herr M. kommt drei mal die Woche immer zur selben Zeit und immer für 3 Stunden."

Es klingelt, Simone drückt auf den Türöffner für die Hauseingangstür und steht auf, Katja folgt ihr. 

"Wir warten bis  der Kunde hier an der Tür erneut klingelt bis wir diese Türe öffnen." Herr M. klingelt an der Eingangstür und Simone zählt leise bis 10, zwinkert Katja zu, die hinter ihr steht und öffnet die Tür. Herr M. tritt freundlich lächelnd ein.  



 "Firi ist gleich fertig, nehmen Sie doch so lange hier Platz. Das ist Katja, sie ist unsere neue Telefonistin und wird heute eingearbeitet." Herr M. schaut Katja an, sein Blick wandert über ihren Körper, er nickt ihr zu und setzt sich auf einen der Stühle. Firi kommt schon um die Ecke als Simone und Katja gerade in Richtung Büro gehen. Sie geht mit dem Kunden in einen Raum, dessen Tür Katja bisher icht wahrgenommen hat. Überall scheinen hier Türen zu sein. Ein einziges Labyrinth. 

Der Vormittag vergeht schnell. Immer wieder klingelt das Telefon und Simone überlässt Katja die Telefonate. Während sie die Türe öffnet für neue Kunden von Firi, Marla oder sich. Christian ist immer mal wieder da, trinkt einen Kaffee und verschwindet irgendwo ohne aber die Eingangstür zu benutzen. Firi und Marla sind immer nur für einen kurzen Moment zwischen zwei Terminen anwesend.

Zwischendurch bleibt Katja Zeit  zum Nachdenken. Warum hat Tom ihr nicht gesagt, dass er seine Kontakte dazu verwendet hat ihr diesen Job in dieser Agentur zu besorgen? Sie hatte doch schon lange bevor sie mit Tom zusammen war in einer ähnlichen Agentur als Telefonistin gearbeitet. Gut, da gab es wirklich keinen Kundenkontakt, aber  hier die Tür zu öffnen, die Kunden in Empfang zu nehmen, ihnen evtl. ein Getränk zu bringen oder auch bei Neukunden ein Informationsgespräch zu führen wäre doch kein Hinderungsgrund für sie sich nicht vorzustellen. 

Simone führt gerade eins dieser Neukundengespräche, als Christian wieder erscheint.

"Katinka, für heute bitte keine Termine mehr annehmen. Simone, Firi und Marla werden um 18 Uhr Feierabend machen."

18 Uhr? Katja ist es unangenehm, aber dennoch fragt sie Christian, was sie dann bis 23 Uhr, wenn Tom sie abholt, machen soll.  

"Die Zeit bekommen wir schon rum. Wenn wir alleine sind, kann ich Dir in Ruhe alle Räume zeigen, Dir noch einige Vorgänge hier erklären, wir bestellen uns was zu essen und dann ist Tom auch schon da. Ich habe das eben mit Tom abgeklärt. Und werde den dreien gleich Bescheid geben das heute um 18 Uhr Feierabend ist, der Tag war anstrengend genug für sie."

Die Zeit bis 18 Uhr vergeht wie im Flug, Katja ist die meiste Zeit alleine und als die drei  Kolleginnen um 18.20Uhr gemeinsam die Agentur verlassen, weiß sie nicht wo Christian ist. Sie speichert die Daten im Tageskalender, schließt bist auf die Kameratools alle Programme auf dem Rechner und beschließt, nachdem sie sich eine Tasse Kaffee genommen hat, hier zu warten.



 

Dienstag, 25. Juni 2013

Storyboard - Der neue Job III

Das Telefon klingelt wieder Q. Vadis to, Simone ….hallo Tom…ja einen Moment bitte“.

Katja greift nach dem Telefon, das Simone ihr reicht. 

„Hallo Tom,...23 Uhr? …..so lang…. das….ja, dann bis nachher.“  

Sie drückt den roten Knopf am Telefon. Tom hat einfach aufgelegt. Es ist 10.45Uhr0 über 12 Stunden soll sie hier bleiben? Naja, der erste Tag, wie konnte sie auch nur ihren Schlüssel vergessen und Tom ist vorher nicht zurück in der Stadt. 

Simone holt sie aus ihren Gedanken heraus., erklärt ihr wie sie die anderen Telefone auf das Headset schaltet und verschwindet damit sie sich umziehen kann. 
 
Schon klingelt es wieder Q. Vadis to, Katja am Apparat“, sie schaut auf den Tageskalender vor sich.

"Hier ist Markus. Dich kenne ich ja noch gar nicht, bist Du neu? Kann ich einen Termin bei Dir haben? Katja?....Oh schade, gut dann möchte ich zu Nadine, heute um 18 Uhr...Wie Nadine ist nicht da? Dann musst du eben ihren Job übernehmen."

Der Anrufer lässt Katja kaum zu Wort kommen, als plötzlich Christian neben ihr steht, den Hörer vorsichtig aus ihrer Hand nimmt und mit Markus spricht. 

„Markus, Du sollst unsere neue Telefonistin, ja Telefonistin, nicht direkt verunsichern. Klar, komm nachher vorbei, ich bin bis Feierabend im Haus“ er legt den Hörer auf den Tisch. – „Das war Markus, der andere Geschäftsführer, er wollte nur mal sehen wie stressresistent Du bist und hatte dann auch noch Glück, dass Simone sich gerade umzieht.“

Er blinzelt Katja zu, setzt sich ihr gegenüber auf den Stuhl und betrachtet sie ungeniert von oben bis unten.

„Deine Telefonstimme ist schon der Hammer, das habe ich schon gemerkt, als ich einmal bei Euch angerufen habe und mit Tom sprechen wollte. Das wird unseren Kunden gefallen, endlich eine sympathische Telefonistin und dann noch in Deinem Alter. Tom hat mich übrigens vorhin angerufen und mir mitgeteilt, dass Du heute bis Feierabend bleiben wirst. Er hat mir gesagt ich solle Dich „Katinka“ nennen, dann weißt Du Bescheid.“ 

In seinem Gesicht ist keine Regung zu sehen während er spricht. Katja beginnt innerlich zu zittern. Jetzt wird ihr alles klar. Tom hat sie ganz bewusst hier hin gebracht und es sind nicht ihre Fähigkeiten, die ihr diesen Job gesichert haben. Tom hat dafür gesorgt. 

Tom, ihre große Liebe, Partner und Mann. Der Mann dem sie sich in Gänze anvertraut hat und dem sie vor einiger Zeit sagte, dass sie alles für ihn tun wird. Alles was er wünscht und verlangt. 

Damals hat er ihr lachend, zärtlich über die Wange gestreichelt, einen innigen Kuss gegeben und dann mit einem tiefen Blick in ihre Augen gesagt, dass er sich dessen sicher ist und irgendwann der Tag kommen wird, an dem sie beweisen kann, das es so ist. 

Katinka nennen sie nur Menschen, die von Tom die Erlaubnis haben. Noch nie hatte Tom einem fremden den Namen anvertraut wenn er nicht dabei war. Sie ist verwirrt, doch viel Zeit zum Nachdenken bleibt nicht, wieder klingelt das Telefon.

Der erste Kunde der einen Termin um 14 Uhr möchte, egal bei wem, Hauptsache 14 Uhr. Sie trägt ihn in dem Moment ein, als zwei Frauen hereinkommen und sie freudig begrüßen 

„Hallo Katja, endlich lernen wir Dich kennen, Tom hat uns ja schon so viel von Dir erzählt, toll dass Du uns unterstützt.“ 

Sie begrüßen Christian mit einer Umarmung und Kuss auf die Wange. Schweres Parfüm umhüllt beide, ein Hauch von Patchouli mit Vanille und Zimt, angenehm aber schwer.

Die zwei könnten Schwestern sein. Anfang 30, schlank, groß, lange dunkelblonde Haare, recht große Oberweiten (von denen Katja noch erfahren wird, dass sie nicht echt sind) und smaragdgrüne Augen. 
Wahnsinnig grüne Augen von denen Katja nicht den Blick wenden kann...

Storyboard - Der neue Job II

Simone schaut auf ihre Uhr, steht auf   

"Komm mit mir Katja, wir setzen uns ins Büro, in 10 Minuten geht der Anrufbeantworter aus und dann werde ich Dir zeigen, wie Du die Telefonanlage bedienst. Heute schaust Du erst mal zu. Ich zeig Dir auch noch die Umkleide, denn wenn wir keine Zeit haben, solltest Du die Kunden mit Termin herein bitten und das nicht in Jeans und Pullover, aber dazu später mehr".

Das Büro ist eine Mischung aus Arbeitsplatz, Küche und Aufenthaltsraum. Fast ist es schon grell, denn die eine Wand besteht nur aus einem Fenster, dass den Blick auf einen dieser Hinterhöfe freigibt, die man in keiner Stadt, wie dieser, erwartet. In der Mitte steht eine sehr große Buche. Ihr Blätter spenden Schatten rund um den mächtigen Stamm wurde eine Bank aufgestellt. Die Pflastersteine sind größtenteils entfernt und liegen aufeinander gestapelt in einer Ecke. Eine Katze liegt schlafend in der Sonne und gegenüber von den Pflastersteinen stehen große Pflanzkübel mit roten und weißen Rosen dazwischen in einem ovalen Trog Sonnenblumen. Dort wo die Pflastersteine rausgenommen sind, wächst Gras, das so weich und dicht aussieht, als würde es sich anfühlen wie der schwere Teppich auf den Fluren ihrer neuen Arbeitsstätte. "Keine Sorge, die Fenster sind verspiegelt, hier kann niemand reinschauen."

Auf den zwei großen Tischen links neben dem Eingang zum Büro steht jeweils ein Bildschirm, daneben 2 Telefone und jeweils eine Schreibtischunterlage aus Papier, neben den Bildschirmen steht ein großer Becher, der voll ist mit Kugelschreibern. Daneben an der Wand hängt ein großer Jahreskalender, auf dem in unterschiedlichen Farben Namen stehen - der Dienstplan. An der anderen Wand steht ein Eßtisch mit 6 Stühlen. An der Wand darüber ein Bild, vermutlich von der Firmengründerin. 

Neben der Sitzecke ist eine kleine offene Küche installiert.  Ein Herd, ein Kühlschrank und eine Spüle mit etwas Arbeitsfläche auf der die Kaffeemaschine leise brodelt. 

"Hier kannst Du Dich umziehen, Du hast doch hoffentlich etwas dabei oder?"  Simone mustert Katja, während sie eine Tür öffnet die Katja bisher nicht wahrgenommen hat "und Du solltest Dich noch etwas mehr schminken, Du hast so schöne volle Lippen, die Du sicher besser betonen kannst, auch Deine Augen könnten noch etwas mehr Schminke vertragen".

Katja nickt, geht durch die Türe und steht in einem kleinen Zimmer, das auf der einen Seite voll vesrpiegelt ist.  Vor dieser Wand stehen Stühle und in der richtigen Höhe davor sind kleine Ablagen angebracht auf die man seine Schminkutensilien legen kann. An einer Wand stehen schmale Schränke, wie die Schließfächer in einem Schwimmbad. Eine Liege steht mitten im Raum und dort in der Ecke steht eine Kleiderstange voll mit Blusen, Kleidern und Röcken vor einem offenen Schuhschrank.

Katja greift in ihren Rucksack, holt ihren Rock und ein schwarzes Oberteil heraus, streift ihre Jeans ab, legt sie ordentlich zusammen und legt sie in eins der freien Fächer. Ihren Pullover faltet sie ordentlich und packt ihn zur Jeans. Das schwarze Oberteil ist eng anliegend, Tom hatte heute morgen gesagt, sie soll den BH auslassen, nun in dem Oberteil wird man sehen das sie keinen trägt, aber egal Kunden werden sie heute mit großer Wahrscheinlichkeit sowieso nicht sehen.

Aus dem hinten Fach holt sie ihre schwarzen Pumps hervor. Wie gut, dass sie so braungebrannt ist, bei diesen Temperaturen wäre es eine Qual Stümpfe zu tragen, sie schlüpft in die Schuhe, schnappt sich ihre Schminktasche, zieht den Kajal nach, Pudert ihr Gesicht ab und legt den dunkel roten Lippenstift auf.

Sie betritt die Arbeitsküche und Simone schaut sie lächelnd an "ja, das ist schon besser komm setz Dich hier zu mir, möchtest Du einen Kaffee? Noch ein Glas Champagner? Marla und Firis kommen übrigens in einer halben Stunde, sie bleiben heute genau so lange wie Du und wenn alles so klappt wie wir uns das vorstellen und wenn Du möchtest, wirst Du den Rest der Woche jeden Tag mit den Beiden zusammen Dienst machen. Ich bin sowieso immer hier, aber die zwei und Du ihr ergänzt Euch wunderbar".

Das Telefon klingelt und nach dem 3. Signal hebt Simone den Hörer ab "Q. Vadis to, Simone am Apparat" Katja hört die Stimme eines Mannes, "hallo Pete, ja selbstverständlich....nein da habe ich einen Termin aber Firis könnte...Marla ist auch da...ok, dann um 16 Uhr bei Firis, bis nachher.

Sie legt den Hörer auf, greift nach einem Terminkalender, schiebt ihn zu Katja und bittet sie den Termin für heute um 16.00 Uhr bei Firis einzutragen. Simone startet den Computer vor dem sie sitzt und beginnt das Computerprogramm zu erklären.

"Mit F14 öffnest Du unser Buchungstool, mit F4 kannst Du die Überwachungskamera vom Hauseingang aktiv schalten und sehen, wer gerade geklingelt hat, F5 ist die Kamera vor unserem Eingang - schau:"

Montag, 24. Juni 2013

Storyboard - Der neue Job I



Das ist es also das Haus, Lutherstr. 15 – sie schaut noch mal auf den Zettel. Ja-stimmt.  20 Klingeln sind links in das Mauerwerk neben der alten, aber sehr gut erhaltenen Holztür eingelassen.

 K. Schneider, Michel Kabuki, T. Friedemann, Gabler…jeden Namen liest sie bedächtig durch.
Rechts unten dann Q. Vadisto.

Noch bevor sie die Klingel drücken kann, geht der Summer.

Sie drückt die Tür auf, betritt einen dunklen, Flur. Diese alten Häuser sind so kühl im Sommer. Der Bewegungsmelder registriert sie, oder hat jemand den Lichtschalter betätigt?

Jetzt sieht sie  die wunderschönen alten schwarzen Bodenfließen, die in der Mitte des Ganges durch ein kunstvolles Mosaik in zarten grün- und blautönen unterbrochen werden. Die Wände sind strahlend weiß und am Ende des Ganges, auf den sie zugeht, ist eine Nische von der aus eine geschwungene, hölzerne Treppe nach oben führt.
Gerade als sie die erste Stufe betreten will, hört sie hinter sich eine Stimme

Katja?“ – Sie dreht sich um und schaut in stechend blau-graue Augen. Die Frau, die vor ihr steht, ist sehr groß, ihre langen rot-blonden Haare fallen über die Schulter. Eine grün-blaue Bluse, bedeckt gerade ihre Brüste und der schwarze kurze Rock zeigt ihre braun gebrannten schlanken Beine.
Sie lächelt Katja an „Komm rein wir warten schon  auf Dich, ich bin Simone“. Katja reicht Simon die Hand zur Begrüßung und geht an ihr vorbei.

Wieder ein Flur, schwere dunkle Vorhänge, ein weicher hoher Teppichboden in dem ihre Füße versinken, leise Musik. An keiner Stelle dringt Tageslicht durch. Ihre Augen müssen sich erst an die Dunkelheit und die indirekte Beleuchtung gewöhnen.

Einen Moment lang bleibt sie stehen. Simone geht an ihr vorbei. „Komm folge mir.“ Auf der linken Seite zieht sie einen Vorhang zurück. Dahinter verbirgt sich eine Sitzecke, bestehend aus zwei Ledersesseln und einem Zweisitzer, dazwischen ein Glastisch mit einer Frauen-Skulptur als Fuß. Drei Sektgläser stehen neben einem Sektkühler in dem eine Flasche Champagner liegt.

Setz Dich bitte, ich hole eben Christian“ Simone zeigt auf den rechten Ledersessel und Katja setzt sich. Der Vorhang wird wieder zugezogen und Simone verschwindet. Nur die leise Musik ist zu hören. Keine Schritte, keine Stimmen.
Den Termin hat Tom gemacht, nachdem sie in den letzten Monaten so oft gesagt hat, dass sie wieder arbeiten gehen möchte und die Tage ohne Menschen um sie herum zu lange sind.
„Die suchen eine Telefonistin und ich habe schon einen Vorstellungstermin für Dich vereinbart“, etwas verwundert war sie schon, aber wenn er nun damit einverstanden war, dass sie wieder arbeiten gehen würde und er sich dann gleichzeitig noch um ein Vorstellungsgespräch gekümmert hatte, warum nicht?

Es dreht sich nicht um eine Stelle als Abteilungsleiterin sondern als Telefonistin  für 20 Std. die Woche.
Der Vorhang wird lautlos zur Seite geschoben. Das muss Christian sein, Katja will aufspringen um ihn zu begrüßen, doch er ist schneller, drückt sie mit den Worten „bleib ruhig sitzen“ zurück in den Sessel.

Christian ist sicher 1,90, seine Augenfarbe kann sie hier bei dem Licht nicht erkennen, er ist gut durchtrainiert, trägt ein weißes Hemd und eine Jeans, seine blonden Haare sind modisch kurz geschnitten.
„Erzähl mir von Deinen Erfahrungen als Telefonistin, kannst Du mit dem Computer umgehen?“

Katja beginnt zu erzählen, während Simone den Champagner öffnet, drei Gläser befüllt und Christian und Katja eines reicht. Christian nickt zwischendurch, schreibt sich etwas auf, schaut ihr bei Rückfragen immer in die Augen und als Katja ihre Erzählung beendet hat schaut sie ihn erwartungsvoll an.

 „Tom hat mir gesagt, wir können heute den ganzen Tag über Dich verfügen, Dich einarbeiten und schauen ob wir mit Dir zureckt kommen, also wenn Du möchtest, trinken wir jetzt den Champagner und dann nimmt Simone Dich mit, zeigt Dir alles und wird Dir dann auch Deine zusätzlichen Aufgaben erklären, das was ich gehört habe und das was ich sehe reicht mir eigentlich um zu wissen, dass Du hier zu uns passt und ich freue mich auf eine gemeinsame Zusammenarbeit.“

Mit diesen Worten erhebt er sein Glas, stößt mit Katja und Simone an, nimmt einen Schluck und verlässt die zwei mit den Worten "Simone Du kümmerst Dich um Katja, ich bin in einer Stunde wieder zurück" und an Katja gerichtet "Simone wird Dir alles zeigen, nur keine Scheu".

Katja freut sich, es hat wie immer geklappt. Ein Vorstellungsgespräch bedeutet auch ein neuer Job, nie im Leben hat sie mehr als ein Gespräch geführt wenn sie sich beworben hat. Das es sich diesmal um eine Empfehlung handelt ist dabei unerheblich.

Simone erzählt ihr noch etwas über die Tradition des Unternehmens, über die eigentliche Firmengründerin, die sich aber aufgrund einer Kinderpause aus dem aktiven Geschäft zurück gezogen hat und über die Kolleginnen die sie alle noch kennenlernen wird.

Dann klingelt das Telefon.

Samstag, 22. Juni 2013

Nachtrag zum Storyboard

Ich habe schon immer Geschichten geschrieben.

Mein erster Blog war voll von Geschichten die nicht gerade auf der einvernehmlichen, auf Augenhöhe basierenden Beziehungsstruktur geschrieben waren. Ich glaube nur der Zauberer und Finchen könnten noch zu den Lesern aus dieser Zeit gehören. Promisc, war auf alle Fälle damals schon mein Leser und hat mich bei einer Geschichte geradezu dazu angetrieben, endlich mal nicht immer eine Story mit Happy End zu schreiben, sondern sie so dreckig wie sie ist stehen zu lassen. Dafür hier an dieser Stelle mein Dank, denn das hat Überwindung gekostet, aber es hat mich beim Schreiben auch um einiges weiter gebracht.

Ich schreibe gerne und zwischendurch auch sehr düster. Es ist mir klar, dass ich mit dieser Art Geschichten auch Gefühle wie Abscheu, Wut und Hass provozieren kann.

Da so viele gefragt haben, ob die Story von heute sich auf ein nahe zurückliegendes Erlebnis bezieht, die Gegenfrage an Euch:

- Was würde das bei Dir ändern?
- Siehst Du die Story dann anders?
- Weckt sie dann andere Emotionen bei Dir?
-  Warum?

Ich finde es um ehrlich zu sein faszinierend, was, besonders via E-Mail an Reaktionen bei mir eintreffen.Jemand schreibt beispielsweise, das er sich aufgrund der bisherigen Kommentare nicht traut hier offen zu kommentieren. Andere schicken Vorwürfe wie ich solch eine Gewaltverherrlichung veröffentlichen kann.

Ich empfinde es nicht als Gewaltverherrlichung, wie schon in meinem Kommentar auf Lady Vanilles Posting, wir sehen jeden Tag so viel an Gewalt, was beschreibe ich schon in dem Text, sind es nicht letztlich unsere Gedanken die uns da ein Bild malen?

Ich bin gespannt auf Eure Antworten und kann Euch versichern, es ist sicher nicht die letzte Geschichte gewesen. Die Frage, die mitten im Raum steht, werde ich sicher im Lauf dieser Diskussion, spätestens jedoch Sonntag beantworten.

Freitag, 21. Juni 2013

Storyboard - Augenblicke



Ihr Hals schmerzt. Die Knie fühlen sich an wie Butter, ihr Körper zittert und ihre Augen sind weit aufgerissen. 

Was für ein Anblick, denkt er sich. 

Wie schön er sie doch geformt hat. Ihr Lachen von eben ist weg. Ihr Blick ist ernst, verschüchtert, fragend, hilflos und ein kleines bisschen panisch. Diese Schlampe hat was von einem wilden Tier. Ein Tier das sich eben noch vertrauensvoll näherte und dann erschreckt die Flucht ergreift. 

Sie kann nicht fliehen - sie ist gefesselt.

Ausgeliefert liegt sie vor ihm. Keine Möglichkeit zu entkommen – sie wollte es doch genau so.

Offen hatte sie ihn angelacht, kokettiert und mit ihren Reizen gespielt. Sie wusste doch, dass sie sich auf einen Mann einlässt der Macht l(i)ebt und besonders im sexuellen Bereich ganz klar vorgeht. 

Warum also ist da Panik in ihren Augen?

„Ich werde Dir gleich weh tun. Werde in Dein Schmerz verzehrtes Gesicht schauen.“

hatte er ihr gesagt und ihr lachen war seine Einladung. Schnell hatte er sie an dem Punkt, an dem das Lachen verschwand und ihre Augen einen ganz besonderen Schimmer bekamen, ein Tränenschleier zwischendurch den Blick merkwürdig verschwimmen lies.

Was für wundervolle Augen sie doch hat. Insgesamt ist sie wundervoll, so zart und anschmiegsam, noch nie hat er so weiche Haut berührt, nie hat er sich so an Augen ergötzt, an einer Stimme, die um mehr bittet, deren Besitzerin dann merkt, dass diese eine Bitte zu viel ist. Die dann keinen Ton findet um abzubrechen, denn der Stolz verbietet es ihr.

Sie ist Stolz – das macht ihn geil. Er wird diesen Stolz brechen, wird sie ganz tief stoßen um sie dann mit seiner Hilfe wieder aufstehen zu lassen. Er will ihren Absturz, sie erden, ihre tiefsten Gefühl herausholen, ihren Schmerz, ihren Hass, ihre Liebe und vor allem ihre Geilheit.

Weit gespreizt liegt sie vor ihm, ohne Probleme nimmt er sie – wie eng sie doch ist – dehnt sie mit seiner Hand – doch schon kurz danach fühlt es sich an, als habe da noch nie etwas großes Platz gehabt. 
Sie ist nass, sie genießt es. Eine Ohrfeige, dafür dass sie ihn angeschaut hat. Noch eine dafür, dass der Mund nicht weit genug offen ist – sie gibt sich Mühe. 

Ihr zarter Hals, diese weiche Haut – als er sich ergießt drückt er zu. Legt sein ganze Gewicht auf seine Hände die ihren Hals umschließen. Kurz bevor sie ohnmächtig wird, lässt er los. 

Schwer atmend liegt er auf ihr, bis er sich etwas erholt hat von diesem geilen Moment. Er macht sie los, legt sich auf den Rücken und fordert sie auf ihn sauber zu lecken. Sie bleibt liegen, regt sich nicht. Ist er zu weit gegangen?

Nein sie brauchte nur einen Moment, dreht sich zu ihm und beginnt. 

Brav wie sie das macht, so zärtlich, vorsichtig, gefügig, doch immer noch flackert dieser Stolz in ihren Augen, er will mehr von ihr. Er wird sie brechen.

4 Stunden später:

So oft, hat er sich in so kurzer Zeit noch nie ergossen. 

Sie ist so zart, weich, gefügig, geduldig und darauf bedacht sich ihm richtig zu präsentieren. Ihr Körper ist übersät mit Spuren. Striemen zeichnen sich auf ihrem prächtigen Arsch ab, die Wangen sind von den vielen Ohrfeigen tief rot und ihre Titten werden von Ropemarks geziert. 

Sie waren schon ganz blau als er das Seil endlich löste. Ihr dankbarer Blick, ihr schmerzverzehrtes Gesicht als das Blut wieder ungehindert fließen konnte und er mit der Gerte noch einmal die Nippel traf. 

Er hat sie heftig genommen, jedes Loch gestopft. Immer und immer wieder hat er sie gewürgt. Einmal begannen ihre Augenlider zu flattern und er hätte gerne noch diesen einen kurzen Moment länger abgedrückt, aber nicht heute, beim nächsten mal, dann wird er länger abdrücken. Er will Steigerungen, irgendwann wird sie bewusstlos sein und dann kann er...

Sie reißt ihn aus seinen Gedanken weil sie sich bewegt. Ob sie das WC benutzen darf?

Sie wäscht sich, schaut dabei in den Spiegel, schaut in ihre Augen und weiß, hierhin wird sie nicht mehr kommen – sie fühlt sich wie früher, als sie eine Dienstleistung erbringen musste. 

Nicht dreckig, nicht berührt, einfach einen Job gemacht und den Kunden zufrieden gestellt. 

Er hat sie nicht berührt, sie ist irgendwann ausgestiegen, hat sich ausgeklinkt. Wie eine gut programmierte Puppe reagiert, gestöhnt, geweint, geschrien und letztlich auch den von ihm geforderten Orgasmus vorgespielt.  Wie gut, das ihre Muskulatur auch dort trainiert ist, denn er fühlte nach.

Er hat alles was er wollte – denkt er, doch gebrochen oder die Seele berührt hat er nicht. 

Wieder einmal wird ihr klar, dass dieser Weg nicht der Richtige für sie ist. Sie will keine Vorstellungen mehr geben, bei denen sie irgendwann selber nicht mehr weiß wer sie ist. 

Sie macht sich frisch, fragt ob sie sich anziehen darf, trinkt ihr Glas Sekt, verabschiedet sich von ihm und fährt in die Bar am Strand, dem Seelenkater eine Schüssel Milch geben…