Mittwoch, 12. Oktober 2022

10 Jahre

 und zwei Wochen ist es her, da stand die Welt für mich still.

Einige von euch begleiten mich schon länger, sodass sie wissen, was damals passierte. Jedes Jahr an diesem bestimmten Tag, sind die Erinnerungen an das was passierte präsenter als an anderen Tagen. 

In den ersten zwei Jahren verging kein Tag, an dem die Erinnerung dazu nicht aufploppte, mich in die Gefühle warf und mich daran erinnerten, dass meine Welt sich verändert hatte. 

Aber was ist davon übrig geblieben? 

Aus der Angst, dem Verlust, der Wut, der Trauer und der Enttäuschung?

Trauer, Wut und Enttäuschung ebbten mit der Zeit ab. Ja, an sehr schlechten Tagen ploppen sie auch heute noch auf und reißen mich für einen kurzen Moment runter, bis ich mich daran erinnere, dass die Zeit lange vorbei ist.

Das Leben ging weiter und wie in meinem Leben vorher ist auch dieser Einschnitt mittlerweile eine Tatsache, die zu meinem Leben gehört, die mich an verschiedene Dinge anders herangehen lässt, aber mir nicht dauerhaft (zumindest in meinen Augen) schaden kann. 

Sicher ist, dass ich auf Grund dieser Erfahrung meinen Lebensstil geändert habe. Es gibt "nur noch" den besten aller Ganter und mich. Das Risiko einer nochmaligen Täuschung will und kann ich nicht eingehen, denn wir haben beide gelitten. Zu Beginn gab es noch ein paar Versuche, aber eine dauerhafte Bindung, in der Form wie wir glaubten sie zu haben, basiert auf Vertrauen und dem Willen, diese zu leben. 

Vielleicht bin ich mittlerweile zu alt und bequem geworden, vielleicht ist es auch einfach der Gedanke, dass unser wir, mir wichtiger ist als eine Ergänzung, die gar nicht notwendig ist, denn in jeder Beziehung wird es etwas geben, was nicht zu 100% abgedeckt ist. Vielleicht bin ich auch nur "erwachsener" geworden? Ich weiß es nicht. 

Nach diesem Tag kamen sehr ereignisreiche Tage auf mich  zu, bis dann genau 3 Monate später alles vorbei war und Ruhe einkehrte. Danach kam der Tod des Kleinen Schwarzen, das Buch, die Frankfurter Buchmesse, eine harte Zeit mit der Bearbeitung der kompletten Vergangenheit von fast 40 Jahren, ein Umzug, eine noch härtere Zeit im Job und nun seit einem Jahr ein Job den ich lebe und liebe. 

Dazu kamen und gingen Menschen, festigten sich Bindungen und immer war und ist der Beste an meiner Seite und ich an seiner. Aus einem losen Verbund wurde ein bombenfestes Fundament das uns beide durch alle Unwägbarkeiten des Lebens trägt. 

Dafür bin ich dankbar und lebe jeden Tag unser wir, das uns ausmacht.

So habt ihr nun mal einen kleinen Zwischeneinblick. 

Für die, die schon so lange dabei sind und immer noch mitlesen:

schön das ihr immer noch da seid. ♥ 

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