Donnerstag, 14. August 2014

Laue Luft, windig, stürmisch


Herr U. hat das Ziel vorgegeben. Er wollte nicht, wie im letzten Jahr, nur am Strand bummeln, er wollte eine Insel die man entdecken kann und auf der es was zu sehen gibt.

Kein Mittelmeer, denn da haben uns die Quallen im letzten Jahr doch sehr den Badespass verdorben und warm sollte es sein. Könnte natürlich auch daran liegen, dass wir im letzten Jahr im September im Urlaub waren und im Sommer gar keine Quallen vor Ort sind,aber sicher ist sicher...

Kanaren wären ja mal toll, dachte sich Herr U. und hat sich für Fuerteventura entschieden.
Ich hatte ja so an Teneriffa gedacht. Gut der LagoPark war der einzige wirkliche Grund für Teneriffa, aber hei ich bin nun mal Viehverrückt. 

Morgens um 7 abfliegen hat einen großen Vorteil, man hat noch was vom Ankunftstag. Der Flug, diesmal mit einer guten Fluggesellschaft, war angenehm und wir waren gegen Mittag im Zielort. Der Weg zum Hotel hat bei mir schon ein "oh eine sehr karge Insel" hervorgerufen. Aber gut, die kürzeste Strecke ist nicht immer die schönste...




Einchecken im Hotel, Badeklamotten raus, umziehen -> Strand. 

Schöner, fast weißer Strand, mit einer netten Bar, angenehm leichter Wind, Wassertemperatur stimmt, Liegen kosten ein Vermögen für einen Tag aber egal, wir haben ja Urlaub. 



Den ersten Abend wollten wir die Hotelküche testen, denn im letzten Jahr haben wir nach 1,5 Wochen wirklich bereut dort nicht früher gegessen zu haben. Gut dieses Jahr haben wir bereut das wir die Hotelküche getestet haben. Das Abendessen ging so gar nicht. Beim Spaziergang fröstelte Herr U. dann leicht, "liegt bestimmt an dem leichten Wind" und kaufte sich ein Sweatshirt, denn ich packe ja für den Sommerurlaub nichts warmes ein...

Das Frühstück ging. Allerdings kann man an Brötchen, Käse und Spiegelei auch nicht wirklich was falsch machen. Beim Bacon allerdings, ach lassen wir das. Ich hätte den Reiseveranstalter jedenfalls ganz sicher verklagt, wenn wir All In Gäste gewesen wären. 

Gibt es unter Euch eigentlich auch jemand, der beim Essen von Eiern oder trinken von Milch im Ausland eine feine Fischnote schmeckt? Mir geht es so und ich habe mit diesem Urlaub beschlossen, keine pure Milch oder Eier mehr im südlichen Ausland zu wählen.

Ab dem zweiten Tag hatten wir einen Mietwagen, der uns zuverlässig über Serpentinen, Pässe, enge Schleichwege und Dünen gebracht hat. Wir sind in den zwei Wochen bis auf wenige Seitenstraßen wohl alle Straßen der Insel abgefahren.Öffentliche Verkehrsmittel waren nicht so der Hit und bei einem Preis von 1,08€ für den Liter Super hat tanken sogar Spaß gemacht... 















Wir haben direkt am Wasser in einem Restaurant gesessen, Fischfutter gespielt, Giraffen und Lemuren gefüttert, Herr U. hat Bocka Negro und Papageienfisch um nur einige Fischsorten zu nennen gefuttert, wir sind im Atlantik geschwommen, haben den zukünftigen Weltmeister im Windsurfen und Kyten gesehen und waren dabei als Letzterer sein Free-Style gefahren/flogen ist.










 
Herr U. hat das erste mal in seinem Leben nicht über eine Zicke geflucht sondern sie mit Genuss verspeist. Ihr Kindlein am folgenden Tag hat dann nicht ganz so gemundet und ich war essenstechnisch sehr langweilig, denn schon ab dem zweiten Abend hat mein Körper die Verwertung von Essen, außer es handelte sich um trockene Kekse, in der Form verweigert, das er alles was oben reinging innerhalb von 15 Minuten an der anderen Seite wieder abtransportierte. Also war Essen nur für den Geschmack auch nicht wirklich nötig. Aber davon haben wir uns nur bedingt beeinflussen lassen. Überall wo es schön war haben wir halt gemacht und die Zeit genossen. 



Sowieso können wir herrlich miteinander Zeit verbringen, lachen, schweigen, spielen und gemeinsam staunen. Wir genießen uns und das immer wieder aufs Neue. Ich habe keine Streifenhörnchen gesehen und war nicht mit Flipper schwimmen, aber auch das kommt noch, denn nach dem Urlaub ist vor dem Urlaub...

Das wir aus unserer Sicht in der Hauptsaison auf einer Insel waren die eigentlich gerade Nebensaison hat, wurde uns klar, als der Wind immer mehr zunahm, einige Restaurants für vier Wochen in den Urlaub gingen, Windboen das Autofahren erschwerten und der laue Wind in den Dünen zu einem ausgesprochenen Sandsturm wurde. Ich weiß nicht ob es am Wind oder an meinem Gesundheitszustand lag, jedenfalls wurde mir an einigen Tagen im Wind richtiggehend schlecht durch diese ständige Wackelei. Das Essen auf der Terrasse war eigentlich die letzten 5 Tage nur noch möglich, wenn man sich warm angezogen hat und lange Haare so zusammengebunden wurden, das sie nicht ständig vor den Augen oder im Mund flatterten. 

Der Wellengang war für Surfer und Kyter optimal, warum sollte man auch sonst Weltmeisterschaften ausrichten? Für Leute wie mich, die im Meer planschen und rumliegen wollen eher ungemütlich bis hin zu "SOFORT WIEDER RAUS". 



Ich habe im Vorfeld über die Insel gelesen, das man sie hasst oder liebt, keins von beidem trifft für Herrn U. und mich zu, aber wir sind uns sicher, dass wir sie nicht wieder besuchen werden. Das nächste Ziel ist schon grob ins Auge gefasst, wir werden sehen wo uns die Urlaubszeit vorher noch hintreibt. 

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