Donnerstag, 12. November 2015

...und ich bin eine Heimlichkeit

Die geschätzte und liebenswerte Frau im roten Kleid schrieb vor wenigen Tagen darüber, dass sie eine Komischkeit sei.

Als ich heute über eine Verabredung mit einem mir sehr wichtigen Menschen nachdachte, musste ich lächeln, dachte an Frau Zigge und ihren Text und stellte für mich fest, dass ich dann wohl eine Heimlichkeit bin.

In der Vergangenheit hatte ich ein Händchen dafür, dass ich mich auf Menschen, genauer gesagt Männer eingelassen habe, deren Frauen/Freundinnen/Partnerinnen, nie wissen durften, dass es mich gibt, geschweige denn, dass ihre Männer sich mit mir trafen. Wussten sie es doch, hatten die Partnerinnen Angst um ihren Liebsten, nahmen an, dass ich mehr von ihm wollte dabei ging es in den meisten Fällen wirklich nur ums Reden und eine angenehme Zeit  miteinander verbringen ohne s*x.

Ich wurde also zur Heimlichkeit und mir war es egal, wenngleich ich manchmal meine Begleitung gebeten habe doch die Karten offen auf den Tisch zu legen, denn ich mag keine Lügen und aus einem Abendessen, Glas Wein o. ä. braucht man kein Geheimnis machen. Ebenso nicht aus dem Kleingeschriebenen, wenn man eine offene Beziehung führt. Aber sei es drum, ich bzw. die Treffen mit mir wurden dennoch verheimlicht.

Für Herrn T. bin ich wohl immer noch die Heimlichkeit, allerdings ist das auch wieder nicht wirklich ernst zu nehmen, denn wir sehen uns tatsächlich maximal einmal im Jahr und dann in aller Öffentlichkeit.

Aber der Ursprung für den heutigen Gedanken liegt bei jemand anderem.

Jemandem, der mir sehr ans Herz gewachsen ist und für den ich eine absolute Heimlichkeit bin. Kein Mensch in seinem Umfeld darf von unseren gemeinsamen Stunden wissen, nicht weil wir miteinander im Bett landen oder ähnliches, nein wir verbringen wirklich nur Zeit miteinander, reden, lachen, gehen spazieren, einkaufen - was man eben so mit guten Freunden macht. Auch seine Kollegen dürfen uns nicht miteinander sehen, und doch unternehmen wir Dinge  bei denen die Gefahr immer wieder da ist, dass eben genau die Leute, die es nicht mitbekommen dürfen, uns sehen.

Wie zwei unbekümmerte Kinder unternehmen wir etwas und genießen die Zeit.

Doch diese Heimlichkeit hat auch ihre Schattenseiten, denn jetzt wo er nicht mehr alleine ist und "klar" seine neue Partnerin weiß nichts von mir, werden unsere heimlichen Zeiten sehr viel weniger. Nicht falsch verstehen, ich freue mich für ihn, endlich hat er seine Herzdame und er strahlt voller Glück, aber ich vermisse unsere gemeinsame Zeit.

Somit verschwindet die Frau Heimlichkeit unauffällig von der Bildfläche auf der sie nie zu sehen war und hält sich die Farben der Vergangenheit in Erinnerung. Diesmal ist es mir nicht egal...


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