Samstag, 20. Mai 2017

Was für eine Woche

Es war klar, dass ich diese Woche für drei Tage mit zwei Chicks alleine bin. Die Arbeit musste also umverteilt werden, denn wenn ich eines nicht leiden kann, dann das man nach Urlaub/Krankheit wieder auf die Farm kommt und dort alles liegen geblieben ist, obwohl die anderen Hühner zumindest einen Teil hätten mitpicken können.

Rosa-Chick und Lyrik-Chick hab ich dann also Montag das Futter sortiert und los ging es. Sie scharrten fleissig vor sich her und die Legezahl wurde von jetzt auf gleich verdoppelt.

Dienstag sprang dann der aufgescheuchte Programmier-Ganter durch unseren Stall und teilte mir mit, dass es zwei Legeaufträge gibt, die der Ex-Sub-Programmier-Ganter verbaselt hatte, von denen Programmier-Ganter nichts wusste und jetzt hätte ich den Salat, denn 680 Eier seien insgesamt bestellt und die müssten eigtl. schon seit März ausgeliefert sein.

Sichtung im Eier-Lager: NÜX. Gespräch mit Rosa-Chick: Keine Informationen dazu.

Also mal eben schnell sehen, dass es auch da ans laufen kommt.

Mittwoch plätscherte, da ich nicht sicher sein konnte, dass Foto-Chicken Donnerstag wieder in den Stall hüpft, habe ich Rosa und Lyrik Überstunden für die nächsten Tage angekündigt, aber zunächst pünktlich rausgeworfen, denn bei dem Wetter sollten sie den Resttag genießen und ich wollte mit Herrn Gold auch auf die Terrasse. Wo wir es dann auch bis spät in die Nacht ausgehalten haben - diese Ruhe, diese Freiheit, dieses man kann über alles reden im Garten und nur die Vögel und Hasen hören zu, das ist unbezahlbar.

Donnerstag dann früher im Stall, Rosa und Lyrik auch, die ersten Eier sind schon gelegt als mir dann auch auffällt, dass Foto-Chick immer noch nicht da ist. Und schon kommt der Anruf das es ihr aufgrund von zu viel Abgasen schlecht ist und sie in ihrem Nest bleibt. - Ich hatte damit gerechnet, denn schon die Vorgeschichte dazu war seltsam. Also war klar, dass Lyrik und Rosa einiges zu tun haben werden, denn auch die Arbeit von Foto sollte bis Freitag 17.00 gelegt sein.Donnerstag also länger und Freitag früher im Stall.

Gerade auf so einer Farm empfinde ich es angenehmer früher zu beginnen und entsprechend pünktlich aufzuhören, so ist es auch mit den zwei Chicks, also war für Freitag Ankunftszeit auf 7.45 vorverlegt.

Herr Gold und ich waren gerade auf dem Parkplatz(07.15Uhr), als das Telefon klingelte und unsere Oberhenne gackerte "lasst Euch heute Zeit, die Futtertröge fahren nicht hoch und die Getreidesilos sind auch defekt" zu deutsch es geht nichts und die zuständigen Handwerker beginnen ihre Arbeit erst um 9 Uhr und sind vorher sowieso nicht zu erreichen. Meine Chicks konnte ich nicht erreichen und so saßen wir dann ab 7.45 in unserem Stall und gackerten fröhlich.Um 9 lief dann alles und die Eier wurden wieder fleißig gelegt, sodass ich beide tatsächlich pünktlich zur Chickenparty laufen lassen konnte.

Sie haben diese Woche zu zweit für 3,5 Hühner Eier gelegt und für die kommende Woche direkt schon eine Packung fertig. Ich bin richtig stolz auf die zwei und das habe ich ihnen auch so mitgeteilt.

Ein Großabnehmer warf dann im Lauf des Tages mal eben eine Palette um und erzählte uns, dass wir dafür verantwortlich sind und er sich  von uns betrogen fühlt, wir hätten Wachteleier versprochen und würden langweilige, zu klein geratene Hühnereier verkaufen.

Das gab dann noch ein sehr lautes geschnatter mit der Oberhenne, Herrn Gold und mir, als Telko auf dem Nachhauseweg, denn Frau Oberhenne war gestern zu Werksbesichtigungen und klar hat als kfm. Huhn nun mal die Aufgabe auch die gefärbten Eierer im Auge zu behalten und dann ist so ein tobender Eierabnehmer, der damit droht in Zukunft kein Bio mehr zu wollen, schon ein Thema. Aber es wird und ich denke was so manche Struktur und Ablauf betrifft gibt es noch viel zu tun, aber dann werden Hühnern, Gänse und Hofhunde wissen wo ihr Platz auf der Farm ist und welche Aufgaben sie wirklich haben.

Ich erzähls schon immer: Struktur und Ablauforga, da wo es sein muss umso mehr Freiheit kann man in anderen Bereichen geben. Aber überall nicht halb und nicht ganz ist einfach schlecht. Dann passiert es nämlich auch schon mal, das so ein Mäusken denkt es könne die Weltherrschaft an sich reißen und der Katze vor den Napf ....

Zusammenfassend:

Frau Gold fühlt sich auf der Farm sehr wohl, denkt das sie ihre Chicks im Griff hat und ihnen neues aber auch echten Spass an ihrem Job vermitteln kann und alles andere kommt nach und nach.


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