Sonntag, 15. November 2020

Überraschungsmoment

 Einer der Menschen, der hiermit zu tun hat, stand gestern plötzlich vor der Türe. 

Ich wollte gerade rausgehen und da fuhr ein Auto vor. Strahlend, herzlich und vollbeladen kam er auf mich zu. Wollte nicht reinkommen, aber für einen kurzen Plausch hatte er Zeit. 

Das Adventsgesteck im Haus ist dieses Jahr gesichert und die nächsten Jahre, der Alkoholvorrat an edlem Blubberwasser um eine Flasche gestiegen und der Schokivorrat in Form von Danke-Stangen reicht nun mit der Mega XXL Packung sicher auch weit über Weihnachten hinaus. 

Warum? Weil er einfach Danke sagen wollte. Ich war und bin nach wie vor fassungslos und freue mich, aber kann es auch nicht verstehen, weil "ich mach doch gar nix" bzw. ist es für mich selbstverständlich. Ich hoffe, dass mein Tun zum Erfolg beiträgt, dann ist das die größte Belohnung die es gibt. Mein Danke kam  zum Ausdruck indem ich auf die AHA-Regeln mal eben gesch... habe und ihm herzlich um den Hals gefallen bin. Da habe ich mal wieder gemerkt, dass mir genau das im Moment auch fehlt. Mein "ich wollte dich letzte Woche nicht drücken, weil wir in der Öffentlichkeit waren, das kommt nicht so gut, wenn man uns sieht wegen der Regeln" wurde beantwortet mit "hier sieht uns ja niemand, also ist das in Ordnung und an anderer Stelle darfst du das jederzeit auch". 

Mir wird nachgesagt, dass ich offen und herzlich bin, auch das ich was habe, was andere Leute schnell vertrauen lässt. Aber noch nie ist es mir mit einem Menschen passiert, das ich binnen drei Monaten so nah an ihn rankomme und zu seinem so engen Vertrautenkreis gehöre. Das ist für mich jeden Tag aufs neue ziemlich unglaublich heftig. Als wir diese Woche zusammen gearbeitet haben, war selbst seine Assistentin etwas pikiert darüber, dass sie wichtige Telefonate durchstellen sollte, obwohl ich im Raum saß. Ihre erste Reaktion war "aber Frau Juna sitzt doch bei ihnen". Was mit "ja, das ist kein Problem" beantwortet wurde, sie schaute mich dann etwas sehr ungläubig an und stellte durch. 

Es gibt ganz viele, die mich nicht zuordnen können, wenn ich derzeit an bestimmten Stellen auftauche, es wird gemunkelt, aber keiner weiß was genaues, diese Rolle finde ich irgendwie gut. Aber das lässt sich nicht lange aufrecht halten, irgendwo sickert immer was durch und es würde sich ja auch nicht weiterentwickeln, im Moment genieße ich allerdings genau die Rolle der (noch) "Unbekannten".

Herr V. sagte die Woche, ich solle groß einsteigen und könne mich dann immer noch zurückziehen, wenn ich merke, das es zu groß ist. Das ist auch ein Ansatz, was und wie wird sich Anfang des nächsten Jahres zeigen bzw. weitergedacht, weiterentwickelt werden.

Frau AH gab mir die Tage auf den Weg "wir treffen immer dann die Menschen, die wir brauchen, wenn wir so weit sind" -ja, vielleicht ist das so. Ich jedenfalls finde es spannend und mag die Situation, wenngleich ich da noch an vielen Stellen für mich arbeiten muss....

 


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