Donnerstag, 31. März 2016

Abschied

Gestern dann kam die Nachricht, dass Ü. freigegeben ist und somit war auch klar, dass nun wenig Zeit bleibt zur Überführung und Beisetzung.

Heute morgen war Abflug.

Herr A. seine Mutter und Ü. in einem Flugzeug. Wie oft sich diese liebe, alte Frau in den letzten Jahren gewünscht hat, mit ihren beiden Söhnen zu fliegen, nie kam es dazu. Und nun? Sie sitzt mit A. oben während im Frachtraum Ü. transportiert wird.

So war das sicher nicht gedacht.

Wir, die hier bleiben hatten keine Möglichkeit noch Abschied zu nehmen. Aber bedarf es dafür eines Sarges? Braucht es ein Grab um einen Ort zu haben an den man gehen kann?

Wieder ist ein Mensch aus dem Leben gegangen, der mir nahe stand.
Wieder wird es keinen "realen" Abschied geben.
Wieder wird es keinen erreichbaren Ort geben, an dem das, was von ihm übrig ist, liegt.

Die, die in der Vergangenheit gegangen sind, hatten alle keine Gräber, das was noch übrig war, nach der Verbrennung, wurde auf dem Land oder Meer verstreut, sie wollten es so.

Nur einmal war vorher eine Abschiedszeremonie und mit dieser war für mich ein Abschluss, Realität da.

Noch oft, passiert es mir mit den anderen, dass ich sie "sehe", in Menschen, die weiter entfernt laufen, fahren und mich daran erinnern muss, das es nicht sein kann.

Vielleicht brauche ich, meine Seele, das "Sehen" des Abschieds? 

Die Stimmen und BIlder verblassen mit der Zeit, werden weicher, die Sehnsucht nach dem Lebenden verändert sich und doch bleiben die Erinnerungen und die Hoffnung, dass es ein Wiedersehen in einer anderen Art und Weise gibt.



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