Samstag, 26. Dezember 2020

Weihnachten

Ruhe, Frieden, Zweisamkeit, Herz was willst du mehr? Dem Besten und mir geht es so verdammt gut miteinander.

Wie in jedem Jahr zu dieser Zeit kommen Rückblicke auf die Innere-Bühne. 

Ich hab ein verdammt gutes Gedächtnis, aber es gibt einen Zeitraum der ist schwarz, nichts, nicht eine Erinnerung, nichts. Das ist mir gestern wieder aufgefallen. Daran hat sich nichts geändert mit all der Arbeit. Aber auch die letzten 26 Jahre hatten einiges zu bieten, das hier dennoch überwiegend keinen Platz hat. Heute vor 8 Jahren ist er für immer von der Bühne getreten. Davor hat er mich knapp 2 Jahre begleitet, mich Höhen und Tiefen katapultiert und letztlich mein Vertrauen in andere Menschen eine zeit lang komplett verlieren lassen. 

Dieser Tag X, drei Monate vorher, war der Tag, der alles durcheinander warf. Ich setzte mich in den folgenden Monaten mit Krankenhäusern, Pflegeeinrichtung, Spezialklinik, Ehefrau, Sohn und Ex-Geliebter auseinander, war nahezu täglich 2 Monate auf der Intensivstation um eine Reaktion zu bekommen. War dann 1 Monat bis auf 3 Tage neben Arbeit und dem Besten in der Spezialklinik, war da als er angeliefert wurde, war da als der abschließende Befund kam, war da, als alles abgestellt wurde und die Schmerzmedikamente erhöht wurden, damit er in Ruhe gehen kann. Gegangen ist er alleine, aber ich war die erste, die von der Krankenschwester am 2. Feiertag um 21.45 angerufen wurde. Sein Tod war eine Erleichterung für ihn, für uns, selbst die Bestattung habe ich organisiert. All das war der Grund für das Buch, es hat geprägt und Spuren hinterlassen. Spuren, die in Bereiche gehen, wo sie keiner vermuten würde, aber die muss ich allein bereinigen.  

Zurück in die Gegenwart: Der Beste und ich verbringen diese Tage wirklich komplett so wie es uns treibt und es tut gut, miteinander  zu lachen und zu schweigen. 

Die Nachrichten von der Freundin aus dem Weihnachtsflugurlaub kommen und einmal mehr weiß ich, dass es in der Vergangenheit gut war, dass ich nicht mit ihr in den Urlaub fliegen konnte. Neben all dem Stress, den sie sich mit ihren Freunden (fliegen seit 35 Jahren genau dorthin) macht, um jedes Jahr (sie fliegt seit 7 Jahren mit) die gleichen Stellen abzufahren, habe ich mich jedes Jahr gefragt, warum sie überwiegend in deutschen Restaurants essen gehen. Nachdem ich gestern das Bild mit Ente, Rotkohl und Klos gesehen habe, frag ich mich einmal mehr, warum sie überhaupt drei Wochen in den Urlaub fliegen. Warum "flieht" man vor dem schrecklichen Weihnachten und C um dann auf Weihnachten  zu machen? 

Nach wie vor, ich gönne jedem seinen Urlaub, nur ich verstehe es nicht. Dem Besten fehlen dazu die Worte, also muss ich sie hier los werden.

Das sind so meine Gedanken. Ich verschwinde jetzt in die Küche, rolle die Brötchen fürs Frühstück und werf den Ofen an... 


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