Mittwoch, 27. April 2016

Hausbesetzer

Jetzt hat es uns auch erwischt.

Leise, still und heimlich sind die Hausbesetzer in unser Gartenhaus eingezogen.

Gut ich kann sie ja verstehen, idyllisch gelegen, am Rand der Stadt, wunderschön ruhig, die Oase der Entspannung mit fließend kaltem Wasser, Strom, genug Platz zum Spielen für die mitgebrachten Kinder und der Kühlschrank ist auch voll.

Um direkt richtig vorzugehen haben wir den Gerichtsvollzieher beauftragt. Innerhalb von 24 Std. konnte er mir einen Termin geben und so bin ich gestern mit ihm und seiner Räumungsklage direkt an den Ort des Geschehens gefahren.

Zunächst mussten die Personalien festgestellt werden, denn wie soll man eine ordentliche Räumung durchführen, wenn man nicht weiß, ob es sich bei dem unerwünschten Mieterpack um den sportlichen Herrn Maier mit Familie, oder den behäbigen Herrn Rauswurf und sein Gesocks handelt? Vielleicht hätte ja doch ein einfühlsames Gespräch und das Angebot eines eigenen Penthouse für die Maiers etwas gebracht.

Wie zu erwarten war, haben sich die Besetzer bei unserem Ankommen verpisst, aber da wir ja wissen, dass die wiederkommen, sobald wir weggefahren sind hat der Gerichtsvollzieher die Unterlagen, die er gefunden hat Bilder davon erspare ich Euch, gesichtet und dann war klar, dass es sich um Familie Rauswurf handelt und die Zwangsräumung sofort stattfinden wird.

Und da es sich bei diesen Hausbesetzern um sehr unfreundliche, dazu noch sehr große Gesellen handelt (bis zu 600 kg äh g bringen die auf die Waage) bleibt leider nichts anderes übrig als ihnen LSD und Extasy, versetzt mit Schlaffürimmer anzubieten. 

Wenn das Volk dann ausgezogen ist, heisst es Sanieren und Renovieren. Was ein Spass.

Der Gerichtsvollzieher war übrigens auch ein ganz besonderer Mensch.

Nachdem mich seine Zentrale falsch über die Zahlungsmodalitäten informiert hatte und ich demzufolge nicht die Hälfte meines Nettomonatseinkommens mal eben so in bar dabei hatte und auch keine von diesen neumodernen Plastikkarten, denn Rechnung ist ja Rechnung, begleitete verfolgte mich  dieser gewissenhafte Herr mit seinem Auto einmal 40 km von der Gartenidylle bis zum Geldbeutel von Herrn Gold und dann, weil ihm die Plastikkarte von Herrn Gold zu modern war, noch zur nächsten Bankfiliale um dort un-geduldig auf mich zu warten.

Für 45 Minuten zusätzliche Fahrzeit verlangte er keinen Cent mehr - dennoch seltsames Geschäftsgebahren und von mir bekommen die definitiv keinen Auftrag mehr!

Herr Blond darf jetzt die nächsten 14 Tage den Garten nur unter erhöhten Sicherungsbedingungen betreten, aber bei gefühlten -10C und Regen ist mir sowieso nicht nach Erholung im Garten sondern eher nach Erholung at Home.

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