Donnerstag, 27. Februar 2020

Hilflos

bin ich, wenn ich auf das große A schaue.

Wo fang ich an, wo hör ich auf...

Es ist kompliziert, sehr kompliziert. Ein Dickkopf ist watteweich dagegen. Ich weiß nicht woher seine Engstrinigkeit kommt und wie ich ihm helfen kann.

Naja, da haben wir schon den ersten Punkt: wenn er keine Notwendigkeit sieht, wird eine Hilfe auch nicht notwendig.

Aber er vermasselt gerade so viel mit dem kleinen A, mit dem Mini A und letztlich auch mit sich selbst. Das schmerzt, macht wütend, aber ich weiß, geh ich es falsch an, wird der Dickkopf noch dicker. Das kleine A. findet keinen Weg zu ihm, den kann ich ebnen und letztlich wird sich das auch auf das Mini A auswirken.

Doch das, was er mit sich selbst macht, das kann nur er ändern und er sieht keine Notwendigkeit weil "ach quatsch hab kein Problem", "Tabletten sind unnötig", "das ist doch nicht viel Alkohol, ich kann jederzeit ohne" und, für mich das Schlimmste: "ich habe schon mehrfach überlegt es Ü. gleichzutun".

Klar, wenn jemand so etwas äußert, dann kann man ihn einweisen lassen - da ist er innerhalb von wenigen Stunden wieder raus. Therapeut? "SOWAS BRAUCH ICH NICHT, SIND ALLES QUACKSALBER". Gespräch suchen, ja, aber auch da kommt wenig, außer dem Ehemann und mir kommt keiner so nah an ihn ran und wir haben das Gefühl wir stehen am Fuß des Mount Everest mit Bleischuhen und er oben auf dem Gipfel.

Die Gewissheit, dass etwas passieren muss ist da - der Gedanke, dass mit der Gesetzesänderung gestern auch für ihn der Weg frei ist, ist für mich Horror. Ich weiß, man kann es nicht verhindern und wenn jemand gehen will, wird er seinen Weg finden. Aber es sind keine PROBLEME, all das was bei ihm nicht rundläuft sind Kleinigkeiten, die er, würde er diesen verschissenen Alkohl weglassen, in den Griff bekommen kann. Mir fehlt sein herzliches Lachen, seine Lebensfreude und ich will nicht schon wieder Abschied nehmen, nicht von einem Menschen, den ich so liebe wie ihn.


2 Kommentare:

  1. hilflos...ist der richtige ausdruck. habe ähnliches problem in der familie. ich kann dir nichtmal einen rat geben, weil auch ich dabei gescheitert bin. bruder hat das verhältnis komplet aufgelöst und auf eis gelegt. nicht einmal meine nichte 3 jahre alt dürfen meine eltern und ich sehen. und ich liebe ihn natürlich auch. wünsche dir einfach nur kraft.

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    1. Danke dir. Ich erwarte und hoffe keine Ratschläge, es muss nur raus. Manchmal hilft das Schreiben um neue Gedanken zu finden. In diesem Fall im Moment leider überhaupt nicht... Die Vorstellung, dass er sein Leben beenden wird, wo er noch so viel Möglichkeiten und Chancen vor sich hat, körperlich ist er noch gesund...

      ich weiß, dass es für alle die zurück bleiben sehr schwer sein wird, aber wenn er es nicht schafft Hilfe anzunehmen oder sich selbst zu bewegen, dann wird es so kommen und wie es sich abzeichnet ist das derzeit nicht weit weg...

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