Am Dienstag lösten sich Entsetzen, Wut, Sprachlosigkeit, Angst und viele weitere Emotionen nichtlustig ab und die Nacht darauf war schlaflos. Ich weiß nicht wie es dir dabei ging, als du das Schauspiel der Thüringer Miprä-Wahl gesehen hast.
Das Bild bzw. Video, das meinen Gefühlen am nächsten kam, war der Moment, in dem Frau Henning-Wellsow die Blumen vor die Füße von Kemmerich geworfen hat.
Da ich Zuhause war konnte ich die Entwicklung vom ersten Bekanntwerden des Wahlausgangs bis spät abends zu den letzten Interviews verfolgen und hatte gleichzeitig auch die sozialen Medien an.
Unter meinem Post wurde ich, von jemandem, der ebenso unblau ist, wie ich, gefragt, ob es diesen medialen Aufschrei auch gegeben hätte, wenn die blauen ihre Stimme den roten gegeben hätten. Ich habe eine ausführliche Antwort versprochen und hier ist sie:
Wäre, wenn, hätte - immer schwer, aber und da mag ich dann vielleicht blauäugig im wahren Wortsinn sein, gehe ich von den ersten Informationen aus, die darauf beruhen, dass die Aufstellung zur Wahl überraschend war und Kemmerich ganz unvorbereitet war, könnte man ihm zu gute halten, dass er so überrumpelt war, das er die Wahl angenommen hat. Das würde ich auch jedem anderen Politiker erstmal zugestehen.
AAAABER:
Mit dem Hintergrundwissen, dass es nicht mal eben so eine Aufstellung war, dass es Schriftverkehr und Austausch zwischen blau und gelb gab, dass er im Interview die Frage
"ahnten sie nicht, was da auf sie zukommen würde, nämlich das die blauen diese Situation nutzt? Davor gab es ja ausdrückliche Warnungen"beantwortet mit
"Wir haben sehr detailliert in den Parteigremien besprochen, diese Kandidatur von links und rechts der demokratischen Mitte anzubieten und wir mussten damit rechnen, dass dieses passiert. Wir werden jetzt eine Politik machen contra blau und auch gegen linke radikalistische Forderungen, Enteignungsfantasien.."und dann die Nachfrage:
"Moment, da hab ich sie richtig verstanden? Sie haben damit gerechnet, dass das passiert, d. h. sie waren nicht überrascht, dass das passiert und deshalb hatten sie ja auch schon eine Rede vorbereitet? "mit
"Nein..."
sind für mich kein "upps ich bin da reingefallen, sondern ein kalkuliertes Versuchen mit der Hilfe der blauen zu regieren."
In meinem Gutglauben gehe ich davon aus, dass ein Linken oder SPD Politiker definitiv und je nachdem welcher CDU aber auch FDP Politiker die Wahl nicht angenommen hätten.
Die Annahme der Wahl mit den ganzen Voraussagen "nix mit blau, aber Ramelow muss weg..." usw. stellt für mich ein "egal wie" dahinter und das genau hat, jetzt mit Blick auf die letzten 48 Stunden nicht mal eben so geklappt.
Die Frage was bei den Linken gefehlt hat, dass er auch im 3. Anlauf nicht bestätigt wurde, war die Tatsache, dass die CDU sich nicht dazu gesellen wollte und aufgrund der Verbundenheit zur FDP eben genau deren Kandidaten gewählt hat. Man könnte auch Fragen warum die CDU keinen Kandidaten gestellt hat. Setzt man dann noch ein bisken nach, könnte man auch spekulieren, das es mit der FDP abgesprochen war und man den Kollegen Kemmerich eingesetzt hat, wohlwissend, dass er die Sympathie von blau hat...
Ich wurde gefragt:
Warum gibt es einen medialen Aufschrei, wenn eine Partei ihr Stimmrecht ausübt, die nicht nur nicht verboten, sondern (leider!) zugelassen ist? Die demokratisch gewählt wurde- und anstatt Wahlergebnisse ernst zu nehmen, wird sich weiter munter intern verkloppt und geschachert und allein der blöde ostdeutsche Wähler verantwortlich gemacht.Ich glaube nicht, dass der Aufschrei kam, wegen der Ausübung des Stimmrechts der blauen. Sondern der Aufschrei kam, weil man einer Partei deren Vorsitz man Nazi nennen darf, die Möglichkeit gibt die Demokratie so zu unterwandern, indem man ihr die Möglichkeit gibt das Zünglein an der Waage zu sein.. Genau das hat sich schon mal so zugetragen und das Ergebnis davon kennen wir alle. Ernsthaft ich stimme absolut zu, bei "anstatt Wahlergebisse ernst zu nehmen" - Allerdings sagen diese Wahlergebnisse in der Reihenfolge "rot, blau, schwarz, rot, grün, gelb" - wären diese Politiker Willens das Beste für Th aufzustellen, würden rot, schwarz, rot, grün, gelb einen gemeinsamen Weg suchen und dem Wähler zeigen, dass sie das bessere Ergebnis für das Land sind und man keine Alternative benötigt. Blöd ist der ostdt. Wähler pauschal sicher nicht, aber und da bin ich auch nicht von weg zu bringen, wenn ich einen Nazi wähle, dann darf ich mich nicht wundern, einen Nazi zu bekommen und ganz viele die mir sagen "du hast einen Nazi gewählt".
Es gibt so viele Vergleiche, mal mehr treffend mal weniger, wenn ich allerdings blau Wähler in Interviews höre warum sie blau gewählt haben, bin ich sprachlos und frage mich, verzeih "sind die blöd oder was bewegt sie zu solchen Aussagen?"
Warum ist ein Kritiker der aktuellen "Politik" (oder wie soll man den ewig streigenden Hammelhaufen nennen??) sofort ein Nazi, aber Besetzer der Siemens Werke sind Aktivisten, die man erst mit 150 Polizisten vom Gebäude bekommt? Das ist kriminell und kein Aktionismus.Ich unterscheide zwischen Kritik auf Grundlage der Demokratie und der geltenden Gesetze, zivilem Ungehorsam (bspw. viele gewaltfreie AKW Demos oder Hambacher Forst oder den Montagsdemos vor über 30 Jahren und auch den heutigen) und Extremismus=Gewalt egal aus welcher Richtung. Wir alle haben das Recht zu demonstrieren, zu boykottieren und zivilen ungehorsam zu leisten. Wenn sich 200 Leute an die Bahngleise ketten, damit da kein AKW Transport durchkommt, ist das für mich ebenso legitim, wie die Besetzung der Braunkohlebagger oder eben die derzeitigen ida-Demos, sofern diese sich an geltendes Recht halten und keine anderen Menschen physischen Schaden zufügen. Zum materiellen Schaden "Verspätung von Zügen, kein Fortschritt im Abbau von Kohle für Unternehmen" da bin ich vielleicht zu weit links, aber ganz ehrlich dadurch sind evtl. die Sonderzahlungen an das Management gefährdet, damit muss ein Unternehmen leben.
Wieso dürfen Autonome und Linksextreme Connewitz anzünden und zerlegen, wieso dürfen sie Menschen schaden und verletzen und linke Lokalpolitiker dann noch fordern, dass die "Bullen sich von Connewitz fernzuhalten hätten"? Nein! Es gibt keinen rechtsfreien Raum - für niemanden, aber warum machen wir dann Unterschiede?? Du kennst mich und meine Haltung auch zu den blauen, ja die kotzen mich an. Aber was hier gerade abgeht ist für für mich nicht nachvollziehbar. Vielleicht hab ich aber auch nur was nicht verstanden, das ist möglich.Um ehrlich zu sein, habe ich bisher nichts bewiesenes darüber gefunden, welcher Gesinnung die Täter aus Connewitz wirklich waren. Letztlich ist es mir auch egal, es sind Extremisten und Straftäter, die bewusst Menschen angreifen und Schaden anrichten. Die gehören bestraft und zwar ohne Blick auf politischen Grundgedanken, Geschlecht oder Herkunft. Beim Alter mach ich im Bereich der Jugendkriminalität noch eine Ausnahme, sofern die geistige Reife wirklich nicht gegeben war, abzuschätzen was man da verbricht.
Ich denke allerdings, das wir im Hinblick auf blau und rot in der Politik auf alle Fälle unterscheiden müssen.
Ja rot hat an manchen Punkten Ansichten, die mir nicht gefallen und die ich zum weglaufen finde, wobei sie mich ja noch nicht mal betreffen würden wenn ich mal "Enteignung" aufgreife. Es gibt rote Politiker, die ich auch lieber auf dem Spielplatz im Sandkasten sehen würde, weil sie davon überzeugt sind, dass wenn ein Linker jemanden tötet dies anders zu bewerten ist, als wenn ein rechter dies tut. Mord ist Mord ist Mord!
Aber und genau da ist der große Unterschied, rot steht für mich für Verbindung, Menschlichkeit und den Erhalt der Demokratie, gerade im Hinblick darauf, dass die Führungsspitze dort definitiv von Extremismus nicht unterstützt. blau steht für Ausgrenzung, Hass und Gewalt, besonders in dem Bundesland mit seiner Geschichte und diesem Bernd H.
Für mich als rotgrünversiffte wessi Zecke stellt sich dann die Frage:
Warum zum Teufel, lassen sich ostdeutsche Wähler von einem dreckigbraunversifften Wessi erzählen, wie sie zu denken haben und folgen ihm wie die Kälber zur Schlachtbank?
Hatten wir das nicht schonmal und da war der Schlachter ein Ösi bei dem auch alle sagten "lasst ihn mal machen, keine Gefahr" und nachher wollte es keiner gesehen haben?
Ich bin schon vor 30 Jahren aufgestanden und habe mich gegen die blauen gestellt, damals konnte man deren Fußvolk noch gut erkennen Springerstiefel, blau/schwarze Bomberjacke, Glatze - heute haben sie all das gegen Anzug, Krawatte und Ledersneaker im Alltag getauscht. Die wenigen, die äußerlich noch auffallen, die machen mir keine Sorgen, aber die, die durch "Protestwähler" in der Politik ankommen die machen mir Angst und das nicht zu knapp.
Ich bin froh, dass dieser "Aufschrei" stattgefunden hat, ich habe allerdings auch leichte Panik, wenn ich an mögliche Neuwahlen denke, denn verzeih, im Moment habe ich nicht den Glauben daran, dass aus den Protestwählern, die sie angeblich zum großen Teil sein wollen, Vernunftwähler werden und dann könnte das blaue Problem noch größer sein.
Ich bin gespannt auf Antwort ;-)
"rotgrünversiffte wessizecke". schön. <3
AntwortenLöschendanke ;-)
LöschenEin kleiner Nachtrag zu: "Es gibt rote Politiker, die ich auch lieber auf dem Spielplatz im Sandkasten sehen würde, weil sie davon überzeugt sind, dass wenn ein Linker jemanden tötet dies anders zu bewerten ist, als wenn ein rechter dies tut." - Das ist kein Hörensagen, sondern tatsächlich der Grund dafür, dass eine langjährige "Freundschaft" meines Mannes mit heute zwei aktiven (1 MDB) Politkern der Linken beendet wurde, da beide dieser Meinung sind und uns die Freundschaft gekündigt haben, weil wir ihnen sagten Mord ist Mord ist Mord. Wenn ich mir dann den Hintergrund von dem MDB anschaue wird mir manchmal ganz anders und ich frage mich, was bei anderen Politikern so dahinter steckt. Ja, es sind alles nur Menschen...
AntwortenLöschenSo. Ich versuche jetzt mal, darauf zu antworten - aber ich bin unsicher, ob mir das gelingt :)
AntwortenLöschenWie ich prinzipiell eingestellt bin, weißt Du ja. Weiß Gott nicht blau, aber auch nicht rot-grün versifft ;) Rot/Links hat mich in vielen Dingen mega enttäuscht und in einem Beitrag, den ich gestern von Sahra Wagenknecht teilte, bringt sie u. a. genau auf den Punkt, warum. Es geht gar nicht mehr um den Menschen. Vor ein paar Jahren hat sich der feiste Gabriel erdreistet, sich hinzustellen und den dummen Ossi für die Wahlergebnisse pro AfD verantwortlich zu machen. Der Drecksack! Der Wähler hat nur auf das reagiert, was Schwarz-Rot-Grün verzapft haben in den Jahren zuvor - und anstatt endlich mal die Arschbacken zusammenzukneifen, wurde alles nur noch schlimmer, zerfledderter, ungeordneter.
Für mich persönlich wäre die Wagenknecht eine sehr gute Kanzlerin - aber nicht mit den Linken. Ich hoffe immer noch, sie gründet ihre eigene Partei, aber vermutlich würde sie genauso in der Versenkung verschwinden wie die Petri.
Egal. Das nur am Rande.
Eins jedoch ist Fakt: Die AfD ist gewählt worden – demokratisch von ihren Wählern. Und solange sie nicht verboten werden kann oder wird, sitzt sie da, wo sie sitzt und übt ihre Machtspielchen aus. Das muss man weder gut noch richtig finden, aber bitte: Ich habe vor zwei Tagen das Debakel über die Wiederwahl als Ministerpräsidentin Schleswig-Holsteins gesehen, die Heide Simonis. Was für ein bekloppter Irrsinn. Drei Wahlgänge und keine Entscheidung – weil 2 Stimmenenthaltungen aus den eigenen Reihen. Dann Probewahl. Alles passte. Dann die 4. Wahl: 1 Enthaltung, wieder keine Mehrheit. Simonis wirft hin und zieht sich aus der Öffentlichkeit zurück.
Vielleicht fühlt sich das nach Vermischen verschiedener Themen an, aber bitte: Es möge doch BITTE niemand so tun, als häbe es Abgründe, Intrigen, Machtspiele und diesen ganzen elenden Sumpf nicht schon immer gegeben! Alle betonen, dass sie niemals mit der AfD – und natürlich hofft man, sie würden auch nicht. Aber wenns um Machterhalt geht??? Da vergisst jede Partei jegliche Skrupel, JEDE. An der Stelle bin ich absolut nicht so gutgläubig wie Du.
Insofern bediente sich die AfD meiner Auffassung nach auch nicht eines neu erfundenen Mittels, sondern von Wegen, die es so oder in ähnlicher Form immer schon gegeben hat. Politik ist für mich die allerschmutzigste Hure, der tiefste Sumpf, den man sich vorstellen kann. Sich da jetzt so hinzustellen und aufzuschreien, ist für mich Hohn. Blanker Hohn. Wer hat denn die AfD erst so stark und in diese Position gebracht?? Und jetzt sich darüber aufregen, dass Wahlergebnisse nicht in die eigene Strategie passen?? Finde den Fehler, Juna. Dass Merkel von außen ruft „So nicht, Leute, im schlimmsten Fall gibt’s Neuwahlen“ – was sind das für Zeichen für den Wähler?? Damit treibt man den BlauBraunen noch mehr Wähler zu – und das ist doch das Schlimmste, das passieren kann?!
Denn das Tragische an all dem ist ja, dass der Blauwähler entweder gar nicht realisiert, dass er einen Nazi gewählt hat, oder aber, was ich so oft höre und trotzdem nicht glauben kann, dass man wirklich so denkt: „Ich wähle die nicht, damit die an die Macht kommen. Sondern damit die Alteingesessenen mal einen Denkzettel bekommen.“ Da kotze ich – aber es hilft mir nichts.
..hier der Rest, der nicht mehr ins Kommentarfeld reinpasste ;)
AntwortenLöschenVielleicht fehlt mir da ein Anteil an linksgrünversifft 😉 – aber ich finde es nicht richtig, sondern kriminell, dass die einen als Aktivisten bezeichnet werden, die sich an Bahngleise ketten, mit Gehwegplatten von Hausdächern werfen, Baustellen in Stadtbereichen anzünden, Chaos und Verwüstung anzetteln dürfen und mittlerweile auch nicht vor dem Tod von Menschen zurückschrecken. Dass diese Taten tatsächlich einen anderen Stellenwert haben als die von Rechtsextremisten, die dann auch als solche bezeichnet werden. Was auch richtig ist – aber die anderen sind LinksEXTREMISTEN, keine Aktivisten – und mir schwillt der Kamm, wenn sich eine linke Lokalpolitikerin anmaßt zu sagen „Die Bullen haben sich aus Connewitz rauszuhalten.“ NEIN verdammt! Es gibt für niemanden einen rechtsfreien Raum – und alles, was extremistisch ist, gehört gestraft! In Connewitz sitzt der linke Flügel, so wie in Hamburg in der Roten Zora. Sie können von mir aus sonstwo sitzen – aber sie haben keinen Anspruch auf einen rechtsfreien Raum und ihre Taten gehören genauso bestraft wie alle anderen. Das wird in der Realität aber nicht so gehandhabt und das regt mich maßlos auf.
„Warum zum Teufel, lassen sich ostdeutsche Wähler von einem dreckigbraunversifften Wessi erzählen, wie sie zu denken haben und folgen ihm wie die Kälber zur Schlachtbank?“
Sie lassen es sich nicht erzählen – und die AfD hat auch nicht nur ostdeutsche Anhänger. Aber die AfD bedient sich so einfacher rhetorischer Mittel und sticht haargenau in die Wunde, die sich mit 2015 und der Problematik der Masseneinwanderung aufgetan hat. Anstatt mit dem Volk zu kommunizieren, wurde einfach entschieden, Fragen, Kritik, Vorbehalte wurden ignoriert und der Wähler zum Nazi bzw. Idioten stilisiert, anstatt sich mit ihm auseinanderzusetzen. Schau Dir dazu bitte mal den Beitrag von der Wagenknecht an, die hats wirklich gut auf den Punkt gebracht.
Über den Aufschrei bin ich persönlich nicht froh, weil er für mich eins noch deutlicher gemacht hat: Wenn mir etwas nicht passt, dann bestimme ich, wie es zu laufen hat.
Doch das, Juna, ist keine Demokratie mehr. Und das alles in Summe macht mir wirklich Angst.
Moin,
AntwortenLöschenwahrscheinlich sind wie rotgrünversifften Wessis hier unter uns. Insofern würde es mich wundern, wenn du Widerspruch erführest.
Auch ich bin überzeugt davon, dass die "Blauen" da bei der Wahl fast genial taktiert haben. Dem eigenen Kandidaten keine Stimme zu geben ist kein Zufall, das ist Taktik gewesen und die etablierte Politikergarde hat es nicht kapiert. Die angeblich so nicht gewollte Wahl dann anzunehmen zeugt fast vom Fehlen jeglicher Vernunft.
Die Protestwähler müssen sich auch von mir sagen lassen, dass sie vielleicht selbst keine Nazis sind, sich aber zum Steigbügelhalter für Nazis machen. Im StGB heißt das dann "Beihilfe".
Vor einer neuen Wahl muss es also für alle demokratischen Parteien darum gehen, aufzuklären, dass Blau keine demokratische Alternative ist. Weder für Thüringen noch für Deutschland. Wer dann als Protestler weiter meint Nazis wählen zu müssen wird sich dann aber sagen lassen müssen, dass er jemanden wählt, der seine politische Ansichten im Parlament vertreten soll. Wählt er also einen Nazi, scheint dies ja dann seiner Wählergesinnung entsprechen. Dann darf ich diesen Protestwähler aber auch ausdrücklich Nazi nennen.
Ansonsten finde ich es unglaublich, wenn Autonome u.ä. glauben, es gäbe eine "moralisch gute" Gewalt.
Gruß Frank (Fastdäne)
"Vor einer neuen Wahl muss es also für alle demokratischen Parteien darum gehen, aufzuklären, dass Blau keine demokratische Alternative ist. Weder für Thüringen noch für Deutschland."
LöschenGenau hierin liegt doch aber die Crux. Zum einen finde ich "vor der Wahl" viel zu spät - wie soll man da Menschen überzeugen? Mit Worten? Was soll man denn noch glauben? Und für Taten geht die Zeit aus. Und wieso erst vor der Wahl? Es sind Volksvertreter an jedem Tag, nicht nur vor der Wahl. Zum anderen ist ja aber genau das Problem, dass die demokratischen Parteien es eben nicht schaffen, den Wähler aufzuklären - und es für mein Empfinden auch nicht wirklich versuchen. Die haben so mit sich selbst zu tun, dass zu vieles hinten runterfällt. Ja es gibt erste zarte Bewegungen - wie zB der Erlass der Kita-Gebühren in Meck-Pomm. Die Steigerung des Mindestlohns auch für Azubis. Dass die Einkommensgrenzen bei Pflegezuzahlungen durch die Kinder angehoben wurden. Das sind Dinge, die für Wähler elementar sind und die Zeichen setzen würden. Aber es kommt alles zu langsam, zu schleppend und zu zaghaft. Die Rentenfrage nicht auszulassen - denn wir alle werden älter, leben länger - aber kann ich mir mein langes Leben auch noch leisten??
An der Stelle bin ich persönlich der gutgläubigen Überzeugung, dass die Wahl der AfD in den weitesten Teilen keiner rechten Gesinnung entspricht. Dass sie trotzdem strunzdumm ist, steht auf einem anderen Blatt.