Samstag, 10. Oktober 2020

Moral?

Das Doppelleben. Nein ich verurteile es nicht, wenn jemand für sich entscheidet ein Doppelleben zu führen, sofern er sich auch dort an die geltende Gesetzgebung hält. 

Aber jemand, der ein Doppelleben so führt, dass sein Lebensgegenüber dabei dauerhaft belogen wird, ist für mich ein Mensch, den ich nicht in meinem Umfeld möchte. 

Die, die mich schon lange lesen wissen warum. Sich selbst belügen (was schon nicht machbar ist) ist eins, andere Menschen belügen und dabei ganz bewusst in Kauf nehmen, dass man sie bis in ihr innerstes verletzt ist verachtend, respektlos und weit weg von Gemeinsamkeit, von Liebe erst recht. 

Wenn jemand ein Doppelleben führt mit "es geht nicht anders" dann ist es für ihn eine bequeme Ausrede. Ein "ich möchte niemanden verletzen" ist ein "ich habe den Arsch nicht in der Hose mit den Konsequenzen für mein Handeln zu leben". 

Ja, man verletzt evtl. mit "ich möchte noch mit jemand anderem meine Zeit, das Leben, das Bett - was auch immer - teilen" oder auch "ich liebe dich nicht mehr, möchte mich nicht trennen und gehe mit einer anderen Person ins Bett, die ich Liebe" - aber man gibt seinem Gegenüber die Chance, für sich selbst zu entscheiden, wie weit es bereit ist, diesen Weg mitzugehen. 

Das Hintertürchen sich offen halten, weil man ja, wenn der Nebenweg schief geht, zurück an den heimischen Herd kann ohne Diskussionen ist so bequem und so egoistisch. 

Der Gedanke, wenn dieser Betrug im Nachhinein aufgedeckt wird und dann keine Möglichkeit mehr zur Erklärung besteht, der wird verschoben, "passiert mir nicht". Selbst wenn nicht, sich als Master für das Wohl eines anderen Menschen ermächtigen, zeugt von einer kranken Persönlichkeit, die letztlich nur um sich selbst besorgt ist und der das Wohl ihres Gegenübers scheißegal ist. 

Aus diesem Grund werde ich auch sehr direkt, wenn mir jemand sein Leben als toller Hecht vorstellen will und es sich dabei letztlich nur um eine billige Luftnummer voll mit Minderwertigkeitskomplexen handelt.

 

1 Kommentar:

  1. Das ist auch sowas, was ich so gar nicht abkann. Da bin ich total bei Dir. Sicherlich muss man die Situation im Einzelnen beleuchten und manchmal brauchen Menschen ja unterschiedlich lange, um sich letztendlich zu trennen, aber ich sehe das auch als bequem und egoistisch.

    Ich selbst möchte auch niemals in so eine Situation kommen, weder auf der Betrogenen-Seite, als auch die Mit-Betrügende auf der anderen und konnte das bisher ziemlich gut vermeiden, weil ich es eben nicht wollte.

    Vor allem hat die Vergangenheit gezeigt: wenn SO eine nächste Beziehung anfängt, wird eben diese auch GENAUSO wieder beendet...

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