Mittwoch, 18. Februar 2015

Menschen und Begebenheiten aus

der Vergangenheit, beschreibt der Captain in seinem gestrigen Beitrag auf eine unvergleichliche Art und Weise - hierfür: Chapeau!

Ich erlaube mir ausnahmsweise die Antwort von Bohli zu zitieren

"Erinnerungen sind das was uns als Mensch formen und prägen. Sie zu verdrängen würde bedeuten einen Teil unseres Lebens zu leugnen. ...." ,

eigentlich stimme ich ihm vollkommen zu, eigentlich.

Auf der anderen Seite gibt es Passagen im Leben, die man zu gewissen Zeiten verdrängen und leugnen muss, um mit der Welt und sich selbst klar zu kommen beziehungsweise, um es knallhart zu sagen, um zu überleben. Es gibt Vorfälle, die so einschneidend sein können, dass die Seele nur die Möglichkeit hat, das Erlebte soweit zu verdrängen oder zu verschließen, sodass es nicht mehr im aktuellen Bewusstsein ist. Ja, dass man diese Erinnerungen vor sich und auch vor der Welt verleugnet und es in die, bildlich gesprochen, große schwarze Ablage packt, gehört dann dazu.

Aber auf gewisse Weise ist den meisten Menschen dennoch bewusst, dass da was in der großen schwarzen Ablage liegt, das dieses Zeug zwischendurch für seltsame Verhaltensweise sorgen kann, ist manchmal auch klar, aber dennoch werden auch diese Erfahrungen dafür sorgen, dass der betreffende Mensch heute so ist, wie er ist, die Summe aus seinen Lebenserfahrungen. Auch wenn er, wie auch sein nicht bewusster Teil der Seele, diese schwarze Ablage leugnen möchte oder aktiv leugnet.

Warum schreibe ich darüber eigentlich? Um was geht es?

Ich, die Frau Gold, die eben immer auch von "Summe aller Lebenserfahrungen" spricht, die, so sagen ein paar Menschen, die mich kennen, eine ganz nette sein soll, die hat diese schwarze Ablage.

Eine schwarze Ablage, von einem Umfang der mir lange nicht bewusst war und der sich mit der Büchse der Pandora vergleichen lässt. Ich habe im letzten Jahr beschlossen, den Deckel anzuheben und mich auf das Projekt "entdecke die wahre Frau Gold" eingelassen.

Euch als Lesern hier ist klar, dass "Frau Gold" ein Pseudonym ist, einige wissen, dass der Name seinen Ursprung in der Realität hat, aber das die reale Frau Gold, mit dem "echten" Namen im Personalausweis, ebenfalls ein Pseudonym ist, ist den meisten Menschen in meinem Umfeld unbekannt und das wird auch so bleiben. Selbst wenn ich hier jetzt gerade sprichwörtlich die Hosen runter lasse.

Erinnerungen, wie sie der Captain beschreibt gehörten nicht zu den Ereignissen, die in der schwarzen Ablage liegen oder lagen, die waren vorhanden, aber erst durch das anheben des Deckels entdeckte ich dass mir sehr viele Jahre in der Biografie einfach fehlten. Es gab keine Erinnerungen dazu, keine Bilder, keine Gefühle - nichts. Als hätte es diese Zeit nie gegeben, sicher war mir bewusst, dass da irgendwas "komisch" dran ist, aber hei, warum Gedanken über etwas machen was nicht da ist?

Heute nach gut einem halben Jahr intensivem Wühlen und Hinschauen
 an dieser Stelle muss ich ein großes DANKE an meinen Begleiter auf diesem Weg aussprechen 
ist die Entdeckungsreise noch lange nicht abgeschlossen, aber ich kann sagen, dass der bisherige Weg sich, trotz aller Einbrüche und Tiefen, auf eine gewisse Art gelohnt hat.

Manchmal, an den Tagen an denen es in den freien Fall geht, wünsche ich mir, dass ich die Finger vom Deckel gelassen hätte. Aber irgendwann ist wohl der Punkt erreicht, da muss man sich, sofern man in positiver Weise überleben und nicht dahinvegetieren möchte, auch an die bisher im Verborgenen liegende Vergangenheit trauen.


Genug aus dem Nähkästchen geplaudert, vielleicht schreibe ich dazu irgendwann mal mehr, vielleicht auch nicht, jetzt gerade hatte ich das Bedürfnis dazu. Eine Bitte an Euch, verzichtet auf Fragen wie "was ist denn passiert" oder auf "es tut mir leid", denn für letzteres müsstet ihr wissen um was es geht und es gibt nichts was in meinen Augen zu bemitleiden ist.

Nähkästchen zu.

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