Freitag, 8. Januar 2016

Sprich bitte lauter!

Höre ich in letzter Zeit sehr oft.

Ich bin leise geworden. Nicht unsicher in der Stimme, nein leise. Wobei ich war selten laut, aber meine Umwelt hat mich immer verstanden.

Oft hat mich Herr Gold in der Vergangenheit gebeten teilweise angeraunzt lauter zu sprechen, ich konnte seine Aufforderung nicht verstehen,  denn in meiner Wahrnehmung sprach ich genau so laut wie sonst auch. Manchmal nervte es mich auch, das er mir vorwarf das ich zu leise sei, soll er doch zuhören und endlich mal zum Ohrenarzt gehen, denn spätestens seit wir wissen, dass er den Blonden nicht fiepen hört, ist klar, dass er ein Problem hat. Aber nein, das ist es nicht, er versteht mich dann wirklich nicht, weil ich zu leise bin.

Herr K. bat mich auch des öfteren zu wiederholen was ich gerade gesagt habe und auch andere fragten hin und wieder ob ich das wiederholen könnte, sie hätten mich nicht verstanden.

Was ist passiert?

 Manchmal fehlt wohl einfach die Kraft für die Lautstärke in den Stimmbändern. Vielleicht funktioniert auch etwas in der Übertragung zwischen Denk- Sprachfunktion und Sprachmuskeln nicht.

Vielleicht ist es auch wirklich so, dass ich in der Vergangenheit davon ausging, das ich etwas gesagt habe, aber es so leise war, dass niemand es hören konnte, ich weiß es nicht.

In mir drin ist es manchmal sehr laut und die ständigen Geräusche, in Fachkreisen nennt man das wohl Tinnitus, die mich schon seit gut 30 Jahren begleiten, werden in letzter Zeit noch lauter.

Gelernt habe ich im letzten Jahr sehr viel und ich hoffe, dass das Lernen in diesem Jahr auch fachlich wird, auch wenn da gerade Wolken über der Hoffnung auftauchen. Was sicher ist, das ich nun weiß, dass vieles was ich als "normal" für mich gesehen habe, das keineswegs ist, vielleicht hat mich der Umgang mit meiner Sicht auf meine "Normalität" zu dem gemacht was von Herrn V., A., K. und einigen anderen als dieses "Besondere" bezeichnet wird.

Nun bin ich leise und vielleicht wird dieses Besondere mit der Lautstärke verschwinden, so wie einiges andere auch. Jetzt im Moment bin ich verletzlicher als ich es in den letzten Jahren war. Der Vorteil, es ist eine Verletzbarkeit, die nur wenige sehen können, denn dafür müssen sie mehr wissen, als das was sie von mir zu lesen oder in den wenigen Fällen zu sehen bekommen.

Es wird ein tolles, aufregendes Jahr und doch habe ich heute das Gefühl, dass es irgendwie ganz anders wird, als erhofft und gedacht...

Ich werde sehen was passiert, die Zukunft kann ich nicht beeinflussen, nur das jetzt und hier und das geht am Besten mit positiven Gedanken.

Wusstet ihr, das es richtig anstrengend sein kann, sich selber auf positive Denkstrukturen umzuprogrammieren?

Keine Absolutismen oder negativen Formulierungen, Achtsamkeit beginnt in der eigenen Sprach- und Denkweise, nicht einfach aber sehr schön und mit ihr verändert sich sehr viel...

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