Dienstag, 13. April 2021

Selber schuld

kann ich da nur zu mir sagen und doch nagt es gerade an mir. Ich sitze hier, schau mich fragend an, ja ich habe tatsächlich gerade einen Spiegel vor mir stehen und suche Emotionen. 

Nicht das keine vorhanden sind, aber ich müsste doch irgendwas wie "Sehnsucht", "Zuneigung" oder eben auch das Gegenteil "Hass", "Abneigung" empfinden. Aber nichts. 

Ich schaue wieder in den Spiegel, vergleiche dahinter das Bild auf dem Bildschirm, schaue in den Spiegel und das einzige was ich bin, ist erleichtert, das dort nicht das alte Abbild von mir zu sehen ist. 

Auf dem Bildschirm sehe ich einen Menschen, der lächelt, der mir sehr nahe sein müsste, was er nicht ist, ich lese den dazugehörigen Text "alte freundliche Dame" und denke "wenn ihr wüsstet, wer euch dort anlacht". 

Einen kurzen Moment überlege ich ob ich zum Hörer greife und den Verfasser dieser Zeilen aufkläre, aber wozu? Um Schaden zu verhindern? Das war vor 25 Jahren schon zu spät und die Menschen wollen immer nur das sehen, was offensichtlich ist. Also wozu? Um meine Sicherheit herzugeben, die mir so heilig ist und wieder einmal für andere, fremde, denen mein Leben letztlich egal ist aufzustehen? Ich bin nicht heilig und ich habe auch nicht vor heilig gesprochen zu werden, was sowieso nicht mehr geht, ich bin ja ausgetreten. Also was bleibt? 

Ich grüble darüber, das sich in Bezug auf das Bild nichts regt, außer dem Wunsch nicht nach diesem Namen, in einem ganz anderen Zusammenhang gesucht zu haben, um nicht von einer Zahlungsaufforderung fürs Verbuddeln überrascht zu werden. Dumm gelaufen? Selbst der Wunsch nach einem sehr langen Leben für diesen Menschen ist weg. Nichts, kein Trigger (über dessen fehlen sich viele freuen würden noch sonstwas) und dann schreibe ich mit Frau AH und schwupps ist ein Trigger da, ich verwende ein Wort, das mich 22 Jahre täglich mehrfach begleitet hat und das bis heute nicht im Gebrauch war. Sauber, was die Mechanismen hochholen. Ich geh dann mal ans verpacken...

Nein dazu werde ich niemandem mehr erzählen, auch nicht Ihnen Herr V.

2 Kommentare:

  1. Ich denke, mehr musst Du auch nicht erzählen. Es ist traurig und schlimm genug, dass die Situation so ist, wie Du sie gerade beschreibst. Wenn ich da an meine eigenen Kinder denke.. Würde es mich bis ins tiefste Innere zerreißen, wäre es so wie bei Dir...

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    1. Dafür müsste an anderer Stelle Empathie oder ähnliches vorhanden sein.

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