Dienstag, 8. Januar 2013

Gefangen

im Kokon, in der Zeit – ich kann mit Stillstand nur schlecht umgehen, werde unruhig mit mir selber und weiß doch, dass Ruhe manches mal viel besser ist als zu viel und schnelle Veränderung.

Zu leicht gerate ich in die Gefahr, dass ich mich mit einer neuen Situation ablenke um von der derzeitigen Situation und den damit verbundenen Emotionen und Gedanken zu fliehen. Das klappt schon immer sehr gut.

Es ist praktisch solch einen Mechanismus zu haben.

  1. Man kann immer den geben, der gerade gefordert ist. Spielt die gewünschte Rolle des Publikums. Die Reaktionen sind meist gut, denn so kennt man mich ja…Hänge ich dann durch, so wie in den letzten Monaten sind solche Sprüche wie „du siehst so traurig aus, lachst gar nicht mehr“ und „kannst du nicht mal lachen“ eigentlich nur die Erinnerung daran, dass ich gerade vergesse meine Rolle zu spielen.

  1. Schmerzen und Gedanken die unangenehm sind, verarbeitet werden wollen, kann man mit diesem Mechanismus ebenfalls sehr gut „bearbeiten“: Erst mal in die Schublade des „muss noch erledigt werden“ legen. Doch wie das so ist mit den Schubladen, sie wechseln manchmal ganz von alleine den Inhalt. Und so wird aus „muss noch erledigt werden“ – „och lass mal liegen“ und irgendwann mit einem mal rutscht der gesamte Inhalt in die Schublade des Vergessens.

Eigentlich auch kein Problem, wäre da nicht diese tükische, hinterhältige Aufräumschublade. Mit ganz sicher nicht berechenbaren Zyklen, kramt sie alle Schubladen durch, selbst die hintersten Winkel und serviert alles auf dem goldenen Tablett. Meist in Momenten wo ich eigentlich denke, dass sie, als ein Teil von mir, doch eigentlich weiß, dass ein volles „Aktuell-Tablett“ ausreicht. Plumps da sind all die kleinen Emotionsschnippseligkeiten, die ich eigentlich zu einem ganz anderen Zeitpunkt betrachten und wenn nötig abarbeiten wollte. Aber ok da muss ich dann auch durch, sind ja meine Schnippsel auch wenn die Bearbeitung von Fremdschnippseln vieeeeeeeel einfacher ist.

Aber zurück zur Gefangenschaft: es kotzt mich gerade maßlos an, dass ich, wo doch die Schublade des Vergessens seit ein paar Jahren absolut leer ist und die Schnippselchen die in den anderen Schubladen sind, einfach nur nicht im Schredder landen, weil ich sie hübsch finde, so viele unterschiedliche Emotionen und Gedanken zu ein und dem Selben Thema habe.

Das ich, die doch sonst so klar strukturiert ist, mich für etwas entscheide und im nächsten Moment den Rückzug antrete. Ach zwei Seelen….

Was ich damit eigentlich sagen will? Ich weiß es gerade nicht mehr, habe es gerade wohl in die Schublade des Vergessens verschoben oder so.. und sollte einfach mal arbeiten…

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