Mittwoch, 9. Januar 2013

Sei ehrlich

ist eine der wenigen wirklichen Forderungen die ich, an die mich umgebenden Menschen, die Menschen die eine Beziehung zu mir führen, habe.

Mich macht es nicht glücklich, wenn ich angelogen werde - im Gegenteil, es macht mich traurig und krank. Ich bekomme "komische Gefühle", Magenschmerzen, kann nicht schlafen usw.  Vielleicht liegt es daran, dass ich die ersten 18 Jahre in einer Lebenslüge lebte. Vielleicht auch daran, dass ich wirklich einen "6. Sinn" dafür habe (dazu vielleicht ein anderes mal)

Ja ich spreche hier auch von alltäglichen "Notlügen" - es gibt für mich keine "Notlügen" und ich bin alt genug um mit der Wahrheit, die ich von meinem Gegenüber erwarte, umgehen zu können.

Mein Gegenüber muss das übrigens auch. Es gibt Menschen die bezeichnen mich als "umwerfend ehrlich", Herr J. sagte immer "ich bewundere es, das Du so ehrlich bist" und es gab oft Punkte in den letzten 20 Jahren, an denen ich fühlte, dass ich nicht die ungeschönte Wahrheit sondern wenn überhaupt Teilbrocken serviert bekam.

Dann bohrte ich, wurde unruhig und irgendwann sagte ich mir "Dein Bauchgefühl macht Dir was vor, Du brauchst einen Therapeuten", denn es gab Menschen, die das bis zur Perfektion mit mir trieben. Und irgendwann glaubt ich mir nicht mehr, setzte die Rosa Brille auf und vertraute auf "das Gute" in meinem Gegenüber und das man mich nicht verletzen will.

Warum auch sollte mich ein Mensch, der mich angeblich liebt, den ich liebe belügen? Besonders dann wenn es um Nichtigkeiten geht? Also musste ich spinnen. In einem Fall wurde ich so "wahnsinnig" das ich wirklich zum Therapeuten ging.

Dieser Therapeut erklärte mir dann, dass ich einen Knall habe und mir Dinge einbilde unter anderem hätte ich wahnsinnige Verlustangst usw. Ich dachte zu diesem Zeitpunkt, dass es wirklich so ist. Kurz darauf änderte sich das Beziehungsverhältnis und wenige Zeit danach stellte sich heraus, dass ich wie so oft in allem Recht hatte.


Ich begreife es heute noch nicht wirklich und werde es wohl auch niemals begreifen, dass es so war.

Ja ich habe auch schon gelogen, um kurz darauf, und mit kurz meine ich innerhalb von maximal zwei Tagen, es richtig zu stellen und die Zeit dazwischen plagte mich das schlechte Gewissen.

Ich habe mein Leben an dem Tag, an dem ich aus der Lebenslüge ausgebrochen bin, komplett geändert und der Vorfall mit den Notlügen, liegt mittlerweile auch 12 Jahre zurück. Es geht mir hier nicht darum, mich als irgendwen hinzustellen, es geht mir darum, dass ich nicht angelogen werden möchte und ich möchte auch nicht Teil einer Lüge sein. Dafür kann sich mein Gegenüber darauf verlassen, dass ich nicht belüge, hintergehe  oder betrüge. Es ist jedem selber überlassen wie er mit seinen Mitmenschen umgeht und ja auch damit muss ich leben, dass meine Erwartung nicht von jedem erfüllt wird, aber und dieses Recht nehme ich mir, ich spiele dann nicht mit, denn in diesem Fall ist mir mein Arsch näher als der des Gegenübers auch wenn ich damit  Menschen die mich mögen vor den Kopf stoße.


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