Dienstag, 9. Juli 2013

Mein erstes mal

ja, mein allererstes wirklich allererstes Mal. Darum geht es hier jetzt. An anderen Stellen wird gerade über den schlechtesten oder besten Sex geschrieben, ich schreibe jetzt über mein erstes mal. Ich war bis vergangenen Samstag noch Jungfrau, ja ich bin 39 und hatte am Samstag mein erstes mal.
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Spätestens jetzt wird der aufmerksame Leser
merken, dass es sich nicht um Sex handelt...














Mein erstes mal auf einem Festival.und das zusammen mit Herrn U. - Ihr könnt es nicht glauben? Ist aber so. Wenn man die PopCom in den 90ern, welche ja auch Ringfest genannt wurde, außen vorlässt, habe ich am vergangenen Wochenende das erste Festival meines Lebens besucht, es gibt also tatsächlich noch Sachen die ich noch nie gemacht habe.

Schön war es. Eine super schöne Anfahrt. Eine schöne Stadt. Schöne Bühnen. Ein schönes Schloss und eine schöne Landschaft.

Da wir ja in einem Alter sind, in dem wir Hotels zu schätzen wissen und ich als verwöhntes Plag sowieso nicht in einem Zelt, auf irgendeinem Zeltplatz ohne direkten Zugang zur Sanitäreinrichtung (die nur Herr U. und ich benutzen) übernachte, habe ich dann auch gerne in Kauf genommen, dass das Hotel 23,8km vom Ortskern entfernt liegt.

MOOOMENT:

Liebes Team von hrs,
ich weiß ja das man Euren  Angaben nicht so richtig
 trauen kann, aber wenn ich im Nachhinein feststellen muss, 
dass selbst GoogleMaps von 50km spricht 
ist das schon eine kleine Frechheit,
 die mir mal wieder klar macht :
auch Euch kann man nicht vertrauen...

Das Hotel als solches, war dann wohl auch den Far-Out-Verhältnissen entsprechend luxeriös. Schon bei der Ankunft teilt man uns, noch bevor eine Antwort auf unser "Guten Tag" kam, mit, dass bei HRS was schiefgegangen ist und man deshalb kein Doppelzimmer mehr frei hat. Aber wir bekommen dafür das Blockhaus.




Schön ein Blockhaus also, mitten am Hang, direkt am Wald, die Bäume rascheln im leichten Wind, der nahe Bach plätschert vor sich hin, Herr U. zückt die Pfeife und setzt sich vor die Hütte und ich bekomme einen Lachkrampf, weil ich unweigerlich an Heidi und den Öhi denken muss.



Wir regenerieren uns ein paar Minuten um dann wieder zurück zu fahren, immerhin wollen wir am Abend im Heine Park noch einem Fado Konzert lauschen.

Wir finden eine kürzere Strecke, danach sind es nur 40km, parken ziemlich Zentral, laufen noch mal gute 30 Minuten in den Park und dann höre ich Bauchklang. Die Jungs sind gut aber schaut selber




Weiter geht es an den Ständen mit den wirklich, auffällig schönen Klamotten und Instrumenten vorbei. Es ist 19.30Uhr Frau Gold hat bis auf ein Brötchen am Morgen noch nichts intus, es ist heiß und langsam wird es Zeit...

Also Festival Food: Hanffladenbrot mit Pepperoni, Schinken und Käse überbacken. Insgesamt gibt es hier überall sehr interessantes Essen. Viel Asiaten, Veganes, Veggis, Thüringer Rostbratwurst usw. Bei den Temperaturen noch 2 Liter kühles Zeug hinterherkippen und auf die Fado Sängerin, die nun gleich ihren Auftritt haben wird warten.


Angelehnt an eine alte Buche, sitze ich neben Herrn U. auf dem Boden.

ICH LUXUSWEIBCHEN SITZE OHNE DECKE ODER 
JACKE UNTERM ARSCH MIT KNAPP 40 auf dem BODEN IM DRECK

bin super gut gelaunt und glücklich den weltbesten Mann an meiner Seite zu haben.

Was auffällt sind all die Menschen, friedlich, lächelnd, keiner torkelnd besoffen, gute Laune überall, viele Kinder dabei, viele Leute die überall Barfuss laufen, denn nirgends liegen Scherben, Dreck oder Kippen. Überall im Park liegen Leute auf Decken sitzen zusammen, Lachen & Reden, an manchen Stellen stehen Musiker zeigen was sie können. Schön.

Weniger schön: es gibt fast keine attraktiven MÄNNER dort. Massen von wunderschönen Frauen, aber irgendwie keine Männer. Herrn U. s Beuteschema läuft da rum wie zur gleichen Zeit in Köln die gut bemuskelten Jungs. Und ich??? Nix zum flörten, zwei Männer fallen mir in der gesamten Zeit auf, bei denen sich das Hinschauen wirklich lohnt.

Notieren für nächstes Jahr:

Dieses Festival wird von gut aussehenden Männern gemieden obwohl hier sicher die hübschesten Schüsse des Universums rumlaufen. Das erste mal seit langer Zeit, dass ich mal wieder Mädchenhauthunger bekommen habe. Herr U. stellte das übrigens zur gleichen Zeit fest wie ich, auch er empfand seinen Beuteschemaanteil enorm groß und das soll schon was heißen. 


Mittlerweile hat Carminho die Bühne betreten und ich bin überrascht, dass sie mich so einfängt. Bisher kannte ich Fado nur eher abstossend...Herr U. fühlt sich wohl, ich fühle mich wohl alles gut.



Der Abend endet mit einer kleinen Irrfahrt ins Hotel, im Dunkeln sieht es halt doch noch mal alles anders aus und TomTom denkt sich eine neue Strecke aus, die dann insgesamt 2 Stunden dauert. Notiz an mich: Entweder ein neues Radio mit Navi oder ein neuer Tom muss her.

Im Hotel bekamen wir durch viel Glück noch eine Flasche Bier und einen Baileys, die wir draussen vor der Hütte noch bei milden 20C, ich halb nackt, genossen, bevor wir tot ins Bett gefallen sind.
 
Der Sonntag begann mit einer kalten Dusche, einem schlechten Frühstücksbuffet aber dafür mit einem wunderschönen Ausblick vom, nicht gedeckten und nicht sauberen Tisch:



Zurück in Rudolstadt ging es erneut durch die Handwerkergasse, vorbei an Musikern in ein italienisches Restaurant um zumindest dort, den ersten Eisbecher des Jahres zu schlecken.

Direkt daneben war das Haus in dem es seltsames Essen gab :



und in dem "Deutschland Deine Dichter" genächtigt hat:



Da ich die Hinfahrt übernommen hatte, konnte ich dann auf der Rückfahrt ein paar Fotos während der Fahrt knippsen, aber schaut selber:







Vom Festival selber habe ich wenig Bilder gemacht, ich musste schauen, aber ich denke im nächsten Jahr werde ich das nachholen;)

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