Freitag, 5. Juli 2013

Frau GoldSommer in der Praxis III Quartal

Hallo Frau Gold, 

Warum sollte man seinen Partner teilen wollen? 
Freundlicher Gruß Frau Beste.

Liebe Frau Beste,

kann man einen Partner wirklich teilen oder doch nur Gegenstände die einem „eigen“ sind, also die sich in „meinem“ Besitz befinden? Und dazu die nächste Frage: Warum sollte man ihn nicht teilen?
Es gibt in meinen Augen verschiedene Lösungsmöglichkeiten:
  • Mann denkt noch mal drüber nach, findet die eigene Partnerin doch ausreichend und vergisst den Schuss, den er eben noch bespringen wollte.
  • Mann nutzt den Gedanken als Wichsvorlage.
  • Beim nächsten Sex mit der eigentlichen Partnerin nutzt Mann die Frau außerhalb als Gedankenviagra.
  • Mann geht fremd und die Partnerin bleibt, weil angelogen, Jahrzehnte lang glücklich(?).
  • Mann hat weniger Lust auf Sex mit der Partnerin, weil er sich zu oft mit dem Gedankenviagra alleine beschäftigt.
  • Mann geht fremd, es kommt heraus: Mann unglücklich und Frau unglücklich, wenn keine Ehezettel und keine Kinder da Trennung, ansonsten Rosenkrieg.
Klar es gibt noch massig Lösungen, aber um diese Lösungen geht es mir eigentlich nur indirekt.

Es gibt Menschen die können ihr Leben lang, körperlich und gedanklich auf einen Menschen konzentrieren und sind damit glücklich in ihrer Welt. Es gibt die Anderen, die  gehen in Gedanken immer wieder fremd, der Gedanke allein reicht ihnen aus um glücklich zu sein.
Mal ab von den Männern, welche Frau will mir allen ernstes erzählen,
 dass sie noch nie auf die Vorstellung mit Herrn Clooney , einem anderen Schauspieler
 (Beispiele finden sich massenhaft) 
gerubbelt hat – seht ihr!
 Also werft den Männern nicht vor, dass sie
 Wichsvorlagen benutzen.

Dann gibt es die, denen die Gedankenviagras nicht mehrausreichen.

Die, die fremde Haut spüren wollen, Lust entfachen, empfinden, neugierig und unersättlich sind. Treffen diese einen Partner, den sie lieben und der diesen Hunger nicht teilt, gibt es Probleme.

Man(n) schraubt zurück, wird vielleicht zum Gedankenviagraschlucker oder macht sich vor, dass man fremdes Fleisch vergessen kann. Ist zufrieden mit dem Fleisch was auf dem Teller liegt oder aber der Hunger bleibt.

Spätestens jedoch wenn der Plan des Vergessens nicht aufgeht und die eigenen Wünsche nach Befriedigung des Hauthungers größer werden, kommt das Gefühl nicht glücklich zu sein. Aber man(n) will die Partnerin nicht verletzen schon gar nicht verlieren und da das Gegenüber „seinen Besitz nicht teilt“ bleibt man brav.
Ja das Leben ist kein Ponyhof, kein Wunschkonzert was auch immer, aber ein Partner ist kein Besitz und kein Gegenstand auf den ich ein Anrecht habe – Partnerschaft ist miteinander, geben und nehmen , verzichten und ja auch manchmal etwas zugestehen, was einem selber nicht gefällt, aber auch nicht schadet.
Würdest Du aktzeptieren, dass Dein Partner Dir etwas verbietet was Dir am Herzen liegt, weil er es nicht nachvollziehen kann?
Ja es geht um Gefühl, Deine Gefühle, die der Partner in Deinen Augen tritt wenn er mit einer anderen Person sexuell aktiv wird.

Huch, es geht also gar nicht um das Wohlbefinden Deines Partners, denn wenn er sich nicht gut damit fühlt, dann ist das sein Problem, DIR GEHT es ja damit gut – nicht wahr? Alles so friedlich in der heilen Welt.
Vertraust Du Dir selber? Deinem Partner?
Was löst der Gedanke in Dir aus, wenn Du annimmst das Dein Mann Frau gerade mit einem anderen Partner Sex hat? Was löst es bei Dir aus, wenn Dein Partner, wenn er gerade mit Dir schläft GEDANKENVIAGRA benutzt?

Warum hast Du Angst vor einem sexuellen Abenteuer Deines Partners?

Bezweifelst Du das er zu Dir steht?

Ist es die Angst der/die Andere ist besser als Du? Hat mehr zu bieten?

Baut Eure Beziehung nur auf Sex auf?


Ich kann es nur aus meiner Sicht schreiben, ich selber habe seriell monogam gelebt, hatte immer einen gewissen Hauthunger nach fremder Haut aber "sowas macht man nicht" war größer. Bis zu dem Tag als eben der Hauthunger so groß war und ich das erste mal fremd gegangen bin. In dem Moment ein geiles Gefühl, kurz danach kam das schlechte Gewissen. Es hat einige Zeit gedauert, bis ich dann meinen Weg gefunden habe und für mich klar war, dass ich eben nicht der Moral entspreche und monogam sein kann. Dennoch folgten zwei weitere Beziehungen, in denen ich es versuchte und scheiterte.

Dann lief ich Herrn U. zwischen die Beine und noch bevor wir zusammen waren sagte ich ihm, dass ich nicht monogam sei und er sich darauf einstellen muss, dass wenn wir zusammen kommen damit leben muss. Er sah es genau so. Das bedeutet nicht, dass ich durch die Betten springe, Herr U. nicht weiß mit wem ich wo bin oder Herr U. eine nach der anderen flach legt.

Aber es bedeutet, dass wir wissen wer mit wem wo ist. Das wir uns füreinander freuen können und diese Freude miteinander teilen, weil wir merken uns geht es gut. Ja, auch das ist Beziehungsarbeit, aber sie ist ehrlich.

Wenn das für Dich,liebe Beste, nicht vorstellbar ist, dann gibt es viele Lösungsmöglichkeiten, beispielsweise kann man gemeinsam in einen Pärchenclub gehen, sich umschauen, inspirieren lassen, nett essen (die meisten Clubs haben sehr gute Buffets) , eventuell zusammen in einem Separee verschwinden, mit anderen die Matte teilen oder eben dem Mann die Möglichkeit geben, sich mit einer anderen Frau zu beschäftigen und wieder fahren.

Das Argument "man kann der anderen Frau nicht trauen" mag zwar stimmen, aber dann muss man den Partner Zuhause einsperren und Internet und Telefon abstellen, denn andere Menschen treffen wird er immer, was er daraus macht ist nämlich letztlich entscheidend.

Ich kann aus meiner Sicht nur sagen:

Definieren Sie für sich die Worte Partnerschaft, Liebe und Treue, sprechen Sie mit Ihrem Partner über die Wünsche und Sehnsüchte und suchen Sie gemeinsam eine Lösung, die gibt es, man muss nur wollen.

Ich bin gespannt ob sie hieraus eine Diskussion entwickelt. 

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