Ich habe Schnupfen ;) und bin seit Dienstag wieder im Hause Gold. Kuriere mich aus, erhole mich von dieser "Reha/Belastungserprobung", erledige Post und Kram und genieße die Ruhe, die Balz der Fasane, lese all die verpassten Blogposts und versuche immer noch zu begreifen, was da die letzten sechs Wochen so passiert ist.
Einen Teil von den seltsamen Vorfällen, Unfähigkeiten wie auch immer man es nennen mag, habe ich Euch ja bereits erzählt. Das die Entscheidung ob ich nun belastbar im Sinne des DRV Bund bin, wird sich ja auch erst zeigen, wenn dieser den Entlassungsbericht der Reha hat und was dann daraus wird.
Da der DRV Bund laut Reha aber immer deren Empfehlungen folgen wird, steht es also wohl zu 99% schon fest.
Da mein Praktikum in einem Bereich stattgefunden hat, in dem ich aus div. Gründen nicht mehr arbeiten kann und soll, war das natürlich eine Belastung, ob man von dieser Belastung allerdings auf meine allgemeine Belastungsfähigkeit oder eine spezielle in einem anderen Beruf schließen kann, ist für mich sehr fraglich.
Selbstverständlich habe ich eine sehr gute Leistung abgeliefert, so hat es zumindest der Chef dort geäußert und bei allen Fragen war seine Bewertung Überdurchschnittlich gut.
Die Auswertung der gesamten Tests, bis auf den Test, der ja noch fehlt, alle überdurchschnittlich gut.
Hei da kann ich mich ja schon freuen, die Empfehlung wird dann sicher so sein, wie gewünscht: Ich brauche nicht mehr in den alten Job, ich bekomme die Möglichkeit einer Umschulung und kann beruflich dann mit spätestens 45 (bis dahin hab ich dann wahrscheinlich noch 23 Jahre oder mehr zu arbeiten) im Herzenswunschberuf starten.
Nun der Inhalt des Entlassungsgesprächs:
Der Entlassungsbefund beinhaltet, dass ich nicht mehr in meinem alten Job arbeiten soll, kann, darf - perfekt, erster Punkt bestätigt, darüber waren sich Doc, Thera, Gutachter und ich ja sowieso schon einig. Das ich seit einem Jahr, genau seit einem Jahr und zwei Monaten bereits schon wieder arbeitsfähig bin war dann also der noch zu klärende Punkt.
Denn hei, das Ärzte, Thera und ich das nicht einschätzen können, ob und in wie weit ich wieder auf dem Damm bin ist doch klar oder? Alle subjektiv und so oder?
Naja, lange Rede kurzer Sinn, das "Team" der Reha ist der Meinung, auf welcher Grundlage konnte man mir allerdings nicht beantworten, dass Frau Gold, ich, nicht arbeitsfähig bin und - tadaaaa - lehnt eine Umschulung ab und empfiehlt mich in die EM-Rente zu schicken.
Ja, in EM-Rente. Kurz vor meinem 43. Geburtstag wird mir, die in den letzten 3,5 Jahren eine Menge für sich und ihre Gesundheit getan hat, die seit einem Jahr soweit fit ist, das sie arbeiten gehen will und kann, gesagt, dass sie abgeschrieben ist von der Krankenkasse, der Rententräger und letztlich auch der Wirtschaft und dem Arbeitsmarkt.
Selbst die A*R*G*H*E wird mit diesem Bescheid milde lächeln und eine schöne Zeit wünschen. Jepp ich hab Probleme, jepp die sind bestimmt auch nicht ohne, aber ich schwöre Euch bei allem was mir lieb ist, ich bin weit von arbeitsunfähig entfernt. Sehr weit.
Wäre das nur meine Wahrnehmung ok, dann wäre mein Schlagschatten eben größer als gedacht, aber meine behandelnden Ärzte, Thera, Gutachter wie auch Menschen, die mich wirklich gut kennen und wahrnehmen, alle sind, wie ich es selber auch war, geschockt von dieser "Diagnose".
Gut was kann ich nun tun? Ich kann in Widerspruch gehen, bedeutet es dauert, landet ggf. vor dem Sozialgericht, schätzungsweise in 3 bis 5 Jahren habe ich dann einen Entscheid. Bis dahin fließen keine Gelder, ich komme nicht weiter, kann den Wunschberuf abschreiben denn diese Streiterei wird mit Sicherheit nochmalige Rehas, Gutachten oder oder oder beinhalten. Dann bin ich ggf. 48 und hab 8 Jahre lang verplempert.
Ich kann allerdings auch die Rente annehmen und das für mich beste daraus machen. Ich darf 450 Euro im Monat dazu verdienen, kann lernen was und wo ich will, kann Prüfungen machen und dann irgendwann sagen ich geh jetzt wieder arbeiten. Egal was Krankenkasse, DRV oder wer auch immer darüber denken.
Was in mir vorgeht, wie es sich anfühlt und das ich trotz Plan B innerlich gerade mehr heulen könnte steht auf dem anderen Blatt.
Das diese Reha-Einrichtung eigentlich mal ordentlich einen vor den Latz bekommen müsste bei all dem, was da so läuft ist eigentlich auch klar, aber dafür müsste ich in den Widerspruch gehen und diese Kraft stecke ich lieber in mich und meine Zukunft als in den Kampf gegen eine Einrichtung die letztlich ihre Statistiken zu erfüllen hat und Ergebnisse würfelt.
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