Schau ich zurück, seh ich Momente, die "eben" passiert sind. All das hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin.
In einem Gespräch über den derzeitigen Stand sagte mein Gegenüber letzte Woche "du musst in deinem letzten Leben ja schon ein ziemlich mieses Geschöpf gewesen sein, wenn man daran glaubt".
Wie man sieht, lässt mich die Aussage nicht ganz los. Ich glaube an Karma, allerdings nicht über die Lebenszeit hinaus. Klar, wir legen uns unseren Glauben immer nur so, wie wir ihn gebrauchen können. Der Gedanke, dass der erste große Akt bereits eine "Bezahlung" für Taten aus dem Vorleben wäre, ist mir zu schräg bzw. gruselig.
Eine andere Stimme erzählt "wir bekommen alle die Pakete, die wir tragen können, auch wenn wir uns schwach fühlen. Du bist so stark."
Aufgeben ist keine Option, stimmt. Aber es fällt zwischendurch schwer, die Knochen zuordnen, das Krönchen zu richten und wieder weiter zu gehen. Und dieses "du bist so stark" -vielleicht bin ich auch zu schwach um dem Paket einfach nachzugeben? Zu verantwortungsvoll...? Ein zu großer Angsthase oder ein Realist? Wie so oft gibt es viele Antworten und je nach meiner Stimmung würde ich dir diese auch unterschiedlich beantworten.
Im Moment pendel ich irgendwo zwischen "lasst mich alle in Ruhe, ich will niemanden sehen. Ich atme, bin wach und kümmer mich um meinen Mann und Hund", "ich suche meine Kreativität" und "verhuscht alles machen und doch nichts richtig".
Jaaaa, die die mich kennen sagen "komm erst mal zur Ruhe", "stell nicht so hohe Ansprüche an dich"... - Geduld ist so ein Ding. Meine Geduld ist aufgeteilt in Geduld mit anderen und Geduld mit mir. Letztere ist ziemlich wenig vorhanden, dennoch würde ich nicht sagen, dass ich ehrgeizig bin. Komische Gedankensprünge? Bist du doch von mir gewohnt.
Ich weiß, dass ich zunächst das Kapitel abschließen und beenden muss und schwupps kommt der erste große Punkt. Ich brauche verdammt lange um innerlich etwas zu beenden, sodass es nicht mehr "belastet". Die Methode des Herrn K. kann ich allein in der Form nicht anwenden und er steht aus bekannten Gründen nicht mehr zur Verfügung. Aber ich bin mir auch nicht sicher, ob sie so gut wäre und dauerhaft scheint sie auch nur bedingt zu sein. Aber wie dann?
Ich zwinge mich dazu, mir Zeit zu geben, lass die Gedanken reinlaufen und versuche, sie nur so weit notwendig zu halten.
Illo sprach diese Woche von "liebevoller Umarmung von all dem was ankommt, um es ebenso liebevoll wieder loszulassen". Ein schönes Bild, so idealistisch, klappt nicht. Ich überlege mit Illo tieferen Kontakt aufzunehmen. Ist es abgehoben? Anderseits, der Kanal ist da und wurde verschüttet, vielleicht kann sie mir zeigen, wie ich ihn wieder freibekomme? Habe ich den Mut dazu? Ist der tiefere Kontakt schon vorhanden? Ist bereits etwas geöffnet, das ich aber nicht fassen kann/will? Wie sonst sind die Bilder und Gefühle mit Klein A zu verstehen? Verhaspel ich mich gerade, weil ich alle Bühnenstücken und damit verbundenen Rollen in einen Pott werfe und mische?
Ist es vielleicht auch einfach der innere Wunsch, all die Einzelrollen in ein "ICH BIN DAS" zusammen zu führen, weil diese strikte Rollentrennung so unsagbar anstrengend ist? Ginge es überhaupt? Die Antwort ist Nein, die kleine Juna, wird nie so "erwachsen werden können". Die schützenden Anteile werden immer in Alarmbereitschaft bleiben.
Sie anschauen, versuchen in Einklang zu bringen ist möglich, aber ist der Wunsch des Zusammenführens nicht auch schon eine von den kindlichen Stimmen, die so gar nichts mit der Realität zu tun hat? Es ist nicht alles eitel Sonnenschein und ein "alles ist gut" gibt es in der absoluten Form nicht.
Vielleicht sollte ich das Denken sein lassen? Die Gefühle der Nacht, 3:36 Uhr war es als ich aufgewacht bin, sind jedenfalls noch da. Die Bilder, der Geruch es war so real...noch realer als das letzte mal, das nun schon mehrere Monate her ist. Wunsch? Anklopfen von ...?
Es ist Sonntag...vielleicht sollte ich einfach wieder ins Bett gehen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen