Freitag, 27. März 2020

Im Schlafzimmer

Vorsichtig hebt er die Decke und rutscht an meine Seite. Ich spüre seine Körperwärme, fühle seinen Atem, der sanft über meine Schulter streicht. 

Er will mich nicht wecken und ich versuche so zu tun, als würde ich noch tief und feste schlafen. So lange habe ich auf diesen Moment gewartet. So oft hat er hier geschlafen, immer sehr nah und doch so fern, schüchtern, fast ängstlich um das was zwischen uns ist durch das was entstehen könnte nicht zu zerstören. So oft hat er die Nähe gesucht und berührte mich gezielt flüchtig, aber immer mit seiner Vorsicht vor Ablehnung. Er weiß, wie ich zu ihm stehe, aber diesen Schritt konnte nur er gehen.

Zärtlich legt er die Hand auf meine Seite und lässt sie wandern. Ich drücke mich gegen ihn, atme tief ein, halte für einen Moment die Luft an, als er sanft über meine Brust streift. Es fühlt sich richtig an. Alle Bedenken und Ängste sind weggewischt, es zählt der Moment. Er hat sich entschieden, wir zwei wissen schon lange das es so ist. 

Er drückt sich fester an mich, lässt seine Hand unter mein Shirt gleiten und erkundet meine Haut. Ich möchte mich umdrehen, doch sein leises "bitte bleib so liegen" hindert mich daran. . 

Er streift mein Shirt hoch, zieht die Linien auf meinem Rücken nach, flüstert mir zu, für was die Buchstaben dort stehen. Drückt sich noch fester an mich, atmet schwer und ich fühle seine weiche warme Haut, seine Muskeln und seine Erregung. Ich möchte ihn ganz in mir fühlen, aber er hat Zeit. Beginnt mich zu Küssen und streichelt mich als sei ich ein zerbrechliches Glas. 

Zärtlichkeit und Verlangen, er umschlingt mich hält mich fest und ich fühle wie er zittert. Möchte mich endlich umdrehen. Die Sonne schickt die ersten Strahlen in den Raum, wie lange liegen wir hier schon? Ich möchte ihm in die Augen schauen seine Lippen auf meinen spüren, drehe meinen Kopf zu ihm und er lächelt mich an. Diese tiefbraunen Augen in denen so viel Zärtlichkeit und Verlangen stehen, sein Lächeln, er haucht mir "Guten Morgen" entgegen, hält mich und ... 

ich werde wach, muss mich einen Moment lang orientieren wo ich bin. Der beste aller Ehemänner liegt ruhig atmend neben mir, es ist halb sieben, der Blonde liegt in seinem Korb, die Vögel singen und ich bin nass. So nass wie schon sehr lange nicht mehr. 

Die Dusche verstärkt die Bilder noch, der Kaffee weckt mich auch nicht. Ich fühle und schmecke etwas ganz anderes. Wie wohl seine Nacht war? Ob es ihm ähnlich geht? Wie seltsam dieser Traum auch wahr, ich fühle ihn noch immer und höre ihn flüstern. 

Sehnsucht? Verlangen? Hormone? Angefunkt? Oder doch eine ganz andere Bühne, die ich im Moment nicht sehen kann? Es ist auf alle Fälle ein sehr warmes, weiches Gefühl im Jetzt. 

3 Kommentare:

  1. ganz lieben dank für diesen text. einfach beim lesen mal auf schöne weise abgelenkt worden ;-)

    AntwortenLöschen
  2. Das klingt doch nach einem ganz hervorrangenden Traum!

    AntwortenLöschen