Freitag, 31. Mai 2013

Tierwelt

Hat schon mal jemand gesagt, dass ich teilweise ein ziemlicher Chauvi Arsch sein kann? Nein? Ok, ich gestehe ich bin es.

Mag sein, dass es an meiner Erzeugerin liegt, die nicht gerade das Vorbild einer weiblichen Hauptrolle im Film „Das Leben der Frau Gold“ spielte. Kann an der ewig hungernden und kotzenden Schwester, in der Nebenrolle liegen oder auch einfach an den Stuten, die sobald ein Mann den Raum betritt, anfangen heftig mit den Hufen zu scharren, die Nüstern aufblähen und den Dampf ablassen, vor dem ein ausgewachsener Drache blass wird.

Das beginnt schon in der Grundschule, dort auf andere Art aber mit dem gleichen Ziel.

Männer haben den Schwanzvergleich, dem ich belustigt zuschaue. Ein Mann, der sich mit „Auto, Kamera, Frau, Nutte, Urlaub, Ferienvilla, Uhren und Klamotten“ zur Schau stellt, ist für mich eine arme kleine Wurst, die aufgrund fehlender sozialer Kompetenzen nun mal in der Welt der „Großen“ mitspielen möchte.

Manchmal kann ich es nicht lassen und spiele mit so einem Teil. Vielleicht begegnet mir auch irgendwann mal einer, hinter dessen Potenzgehabe doch noch was steckt. Ansonsten gilt für die Jungs halt doch immer wieder: Schwanzersatz. Der Musikstil ist Geschmacksache, aber der Text ist einfach Klasse und treffend.
Herr U. bremst mich übrigens immer wieder aus, wenn ich in bestimmten
Situationen die Melodie summe^^

Und das weibliche Gegenspiel zum Schwanzvergleich? Stuten und das Show-Traben, aus dem gleichen Grund wie die Jungs den Schwanzvergleich.

Ganz ehrlich, ich setze mich lieber zu einem Treffen der männlichen Goldarmbandträger mit der „Hat-was-gekotzet-Uhr und ihren super teuren, roten Penisverlängerungen“ als in einen Stall voller Stuten zu
„ich hab das neue Gucci Doof Kleid,
die Kroko Dumm Sandaletten,
meine Vantessa geht jetzt auf die Ich-bin-ein-superbegabtes Kind-Schule,
Klaus-Dieter ist jetzt Oberabteilungs-Ausbeuter,
die Villa in Pusedackel ist bald fertig...“

und nicht zu vergessen

„ die Visagenrestauration bei Penny Dumpfbacke im Atelier auch-ich-werde-irgendwann-mal-schön ist einfach unbezahlbar“ –

gut so sehen die Weiber ja auch aus und ich frag mich oft, warum sie ihr Geld nicht zurück verlangen... Aber hei wer bin ich schon, das ich diese meine Meinung in solchen Momenten äußere?

Eben ich bin lieb, anständig und nur Menschen, die mich wirklich seeeeeehr gut kennen, können in diesen Momenten den Film vor meinem Auge sehen. Kann ich mich diesen Wesen wirklich aufgrund unglücklichster Umstände nicht entziehen, bin ich höflich und schweige, kann zur Not auch noch was beitragen (was für ein Glück, das ich im Job tagtäglich mit solchen Themen zu tun habe) und verziehe mich dann schnell.

Wie man sieht bin ich also wirklich nicht gerade gut auf einen großen Teil der Geschlechtsgenossinen zu sprechen,

Jetzt ist erstmal der Grundstein für die Tierwelt gelegt, vielleicht schreibe ich ja die Tage noch etwas über die Auswirkungen, nämlich dann, wenn der Schwanzvergleich und das Show-Traben nicht mehr ausreichen.

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