Freitag, 14. Juni 2013

Begegnungen mit dem Gesetz Teil II


Ich war 23 als ich das erste mal in einem wirklich sehr guten italienischen Restaurant gegessen habe. Franco, der Wirt, stand mit dem damaligen LAG in geschäftlicher Beziehung und wir waren zum Abendessen eingeladen.

Nie zuvor hatte ich solch leckere Vorspeise gegessen und alles was danach aufgetischt wurde war PERFEKT. Franco schaffte es, dass mir sogar Fisch schmeckte.

Wir wurden Stammgäste und irgendwann bürgerte es sich so ein, dass wir gar nichts mehr bestellten sondern Franco uns nur fragte ob wir Fleisch oder Fisch mögen. Unser Tisch war jeden Freitag ab 19 Uhr für uns reserviert. Bezahlen durften wir irgendwann auch nicht mehr, aber Franco setzte sich eigentlich immer zu uns und unterhielt sich angeregt.

Das er sich in mich verliebt hatte, 
gestand er mir als der LGA und ich getrennte Wege gingen, 
aber dazu vielleicht ein anderes mal mehr.

An einem Abend, wir hatten wieder sehr lange bei Franco gesessen und ich hatte genau ein Glas Weißwein getrunken fuhren wir gegen 01.00 nach Hause. Ich bog um die Ecke und sah ca. 150m weiter eine große Absperrung „POLIZEI“ sicher eine allgemeine Verkehrskontrolle.

Was auch immer mir dabei durch den Kopf ging, ich setzte den Blinker bog rechts in die Straße ein, wollte dort drehen und zurück fahren. Immerhin hatte ich ja EIN GLAS WEISSWEIN gegen 20 Uhr getrunken und wenn ich blasen müsste…

Ich war noch nicht richtig in der Straße drin, (vielleicht war ich ein wenig zu schnell abgebogen?) da überholte mich ein Bully, hinter mir blinkte es blau und im gleichen Moment wie der Bully vorbei war, stellte er sich quer vor mich und zwang mich stehen zu bleiben, was ich nur durch eine Vollbremsung schaffte. Mein LGA brüllte mich an ob ich bescheuert sei. Und in ca. 5Meter Abstand stellte sich ein Pkw mit Lichtampel auf dem Dach neben mich.

Ruhig einatmen Frau Gold. RUHIG.

Der Motor lief noch und ich überlegte gerade was nun zu tun ist, da brüllt jemand auf der Fahrerseite

„MOTOR AUS UND LANGSAM AUSSTEIGEN! BEIFAHRER BLEIBT SITZEN“.

Warum waren so viele Leute um das Auto rum? Wieso sahen die so komisch aus? Was hatten die da in der Hand? Mir wurde leicht schlecht.

Warum ich abgebogen sei, wo ich doch wisse, das es sich um eine Sackgasse handelt, ob ich vor der Kontrolle flüchten wollte? Ob ich was zu verbergen hätte?

PAPIERE ZEIGEN! Ob ich sie verstehe?

Ganz viele Fragen prasselten auf mich ein und ich konnte die ganze Zeit meinen Blick nicht hiervon nehmen.

Im Auto noch hatte mir der LGA meine Papiere aus der Handtasche gegeben und in die Hand gedrückt, die hielt ich meinem Gegenüber hin und sagte „ich habe im Restaurant Franco etwas liegen lassen und das ist mir gerade eingefallen, deswegen wollte ich hier drehen und zurück fahren“.

Noch immer schaute ich auf den Lauf, der zwar nicht mehr ganz auf mich gerichtet war aber immer noch in meine Richtung zeigte.

Dann geschah etwas seltsames:

Einer der Männer, die am Bully standen, rief etwas und mein Gegenüber drückte mir die Papiere in die Hand und wünschte gute Fahrt.

So schnell wie sie gekommen waren, waren sie wieder weg.

Der LGA sagte er hätte was von „Einsatz …“ gehört. Ich steckte mir eine Zigarette an, setzte zurück und fuhr zu Franco, der gsd noch vor Ort war. Das Auto blieb nach zwei Flaschen Wein und einigen Grappa stehen.

Seit dieser Nacht habe ich panische Angst vor Polizeikontrollen und beginne schon zu zittern wenn längere Zeit ein Streifenwagen hinter mir herfährt.

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